100 Jahre Spvgg Rommelshausen
100 Jahre Sportvereinigung Rommelshausem 100 Jahre Sportvereinigung Rommelshausem
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Allgemeine Zeitgeschichte : Gemeinde 1933-1944

1933:
Am 30. Januar hatte mit der Machtergreifung der Nationalsozialisten das "tausendjährige" Dritte Reich begonnen, das mit einer Katastrophe enden sollte.
Der Arbeiterturnverein und der Kraftsportverein werden nach der Machtergreifung im Rahmen der Abschaffung von Arbeitervereinen aufgelöst. Anstelle beider Vereine tritt die Sportvereinigung Rommelshausen.

1936:
Die Anstalt Stetten kauft das Anwesen im Beibachtal an der Straße nach Stetten und richtet dort einen Jungvieh- und Schweinemaststall ein, den 15 erwachsene Geistesbehinderte betreiben. Die Anlage bekommt den Namen "Hangweide". Sie wird 1940 beschlagnahmt.

Die Stadt Stuttgart richtet darin eine Katastrophenküche für Ausgebombte ein und stellt dort nach Kriegsende ihre Straßenreinigungsgeräte unter. Ende 1945 erfolgt die Rückgabe an die Anstalt Stetten, die dort unter primitivsten Bedingungen ihre Arbeit wieder aufnimmt.

Fertigstellung der Sporthalle.

1939:
Am 1. September 1939 brach der 2. Weltkrieg aus. In den Vormittagsstunden wurde durch Ausschellen bekannt gegeben: "Der Luftschutz ist aufgerufen." Ab sofort war bis auf weiteres jeden Abend abzudunkeln. Luftschutzblock-warte hatten für die Durchführung der Maßnahmen zu sorgen, außerdem traten zur Kontrolle der Anordnungen die Partei und deren Organisationen mit aller Strenge in Funktion. Schon am 20. November wurde mit der Sirene auf dem Rathaus zum erstenmal Fliegeralarm gegeben. Ein Angriff erfolgte aber nicht.

Alle Lebensmittel, die Bekleidungsgegenstände, Lederwaren, wie auch die meisten sonstigen Bedarfsartikel unterlagen ab Kriegsbeginn der Bewirtschaftung. Für die Bevölkerung waren die Bezugsscheine von besonderer Bedeutung.

Bis zum Kriegsende am 21. April 1945 werden in Rommelshausen 424 Fliegeralarme gezählt. Die Not ist so groß, dass der Sportplatz in Schrebergärten ungewandelt wird.

1940:
Das Jahr 1940 brachte weitere kriegsbedingte Einschränkungen. Die Schule wurde zur Einsparung von Kohlen teilweise geschlossen.

1941:
Das 3. Kriegsjahr sollte der Bevölkerung neben weiteren Einschränkungen noch einen großen Schock bringen: Den Eintritt Russlands in den Krieg.
Der schwere Winter 1941/1942 bleibt unvergessen, es war der kälteste Winter seit 50 Jahren. Die Soldaten waren völlig ungenügend mit Winterkleidung versehen, daher wurden in aller Eile in der Heimat, auch in Rommelshausen, warme Bekleidung, insbesondere Woll- und Pelzsachen, gesammelt.

Gründung des Kleintierzüchtervereins.

1942:
Die Firma Rüsch gründet eine Betriebsfeuerwehr und stattet sie mit einem Löschfahrzeug aus. Die Wehr wurde 1953 als Werksfeuerwehr anerkannt.

Bürgermeister Käßer wurde im Mai zum Kriegsdienst einberufen, die Stellvertretung übernahm Emil Mutschler.

1944:
In der Nacht vom 1. zum 2. März 1944 gehen zwischen 2 und 4 Uhr auf Rommelshausen ca. 1000 Brandbomben, 1 Luftmine und ca. 150 Phosphorbomben nieder. Es entstehen insgesamt 28 Brände. Viele Gebäude, darunter auch die Sporthalle und die Kelter, brennen bis auf die Grundmauern nieder. 27 Personen werden obdachlos.

1944:
Ab Sommer 1944 wird die Gemeinde verpflichtet, Evakuierte aus Stuttgart, im Herbst sogar aus dem Saargebiet und der Mannheimer Gegend aufzunehmen.

Im März erhielt der Obergefreite August Hurlebaus das Ritterkreuz verliehen. Er hatte am Mittelabschnitt der Ostfront bei Orell mit seinem Geschütz in wenigen Minuten 17 russische Panzer hintereinander abgeschossen. Am 12. März wurde er mit großen Ehren von der Heimatgemeinde empfangen. Sein letztes Schreiben datiert vom 26. Juni 1944. Er ist an der Ostfront verschollen.

Eine alarmierende Wirkung hatte der Aufruf des Volkssturms am Abend des 18.10.1944.

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