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Der Gesamtverein : Kraftsportverein 1933

Vorstand, Ausschuss

1. Vorsitzender: Eugen Sommer

Eugen Sommer
Eugen Sommer

besondere Ereignisse

25-jähriges Jubiläum

25 Jahre Kraftsportverein Rommelshausen - Festzug
25 Jahre Kraftsportverein Rommelshausen - Festzug

25 Jahre Kraftsportverein Rommelshausen - Festrede Eugen sommer
25 Jahre Kraftsportverein Rommelshausen - Festrede Eugen sommer

Rede zum 25-jährigen Jubiläum am 9.Juli 1933 von Eugen Sommer

Wenn ich am heutigen Tage unseres Jubiläums einen Rückblick halte auf die vergangenen 25 Jahre unseres Bestehens, so will ich versuchen, unsere Vereinsgeschichte so zu schildern, wie es mir an hand der vorliegenden Protokollbücher möglich war.

Der Kraftsportverein Rommelshausen wurde gegründet am Kirchweihsonntag 1908. Nachdem im Jahre 1907 ein freier Arbeiterturnverein gegründet worden war, haben sich nachstehende Sportskollegen zusammen geschlossen, um am hiesigen Platz einen Verein zu gründen, der sich zur Aufgabe gemacht hat, den deutschen Athletik-Sport zu pflegen und die in Frage kommenden Leibesübungen in diesem Verein einzuführen. Der Verein wurde von nachstehenden Personen gegründet, die bis auf 3 heute die Ehre haben, an unserem Feste teilzunehmen. Ihre Namen sind folgende:

· Karl Hurlebaus
· Wilhelm Hulebaus
· August Maile
· Albert Dalaker
· Gottlieb Bubeck
· Gottlob Greiner
· Gottlob Maile
· Christian Schneider
ferner
· Karl Dalaker
· Christian Maile
Die in der Zwischenzeit durch Tod von uns abgerufen worden sind.

In der am 2 Nov. 2008 stattgefundenen Gründungsversammlung wurden in den Ausschuss folgende Herren gewählt:
· 1. Vorstand: Christian Maile, zugleich Übungswart
· 2. Vorstand: Karl Dalaker
· Kasse: Gottlob Maile
· Schriftführer: Paul Dalaker
· Beisitzer: Wilhelm Hurlebaus

Ferner wurden in der Versammlung die Statuten festgelegt und das Vereinsschiff konnte vom Ufer stoßen. Die Mitgliederzahl des Vereins nahm rasch zu und bereits im Januar 1909 konnte dere Verein mit einer wohlgelungenen Weihnachtsfeier an die Öffentlichkeit treten, und wenn wir heute nach 25 Jahren feststellen müssen, dass die Feier mit einem Überschuss von 145 RM abgeschlossen hat, so ist dies recht beschämend für uns, weil wir heute nicht mehr in der Lage sind, diesen Überschuss bei einer derartigen Feier herauszubringen.

Im Frühjahr des gleichen Jahres wurde auch daran gegangen, Jongliergewichte und 1 Hantel zu kaufen. Die Übungen fanden damals im Gasthaus zum Adler in einem Stall statt, so dass man mit Recht sagen kann, der Kraftsportverein Rommelshausen hat im Stall das Licht der Welt erblickt.

Im Sommer 1909 gingen die aktiven Mitglieder des Vereins zum ersten mal auf ein Fest bzw. zu einem Wettstreit nach Korb, wovon sie preisgekrönt zurückkehren konnten und damit dem Athletensport einen neuen Antrieb gaben.

In der Generalversammlung am 9.10.1909 wurde zum ersten Vorsitzenden Karl Dalaker gewählt, während der seitherige Vorsitzende, Christian Maile, das Amt des 2. Vorsitzenden übernahm. Im Jahre 1910 trat die Musterriege des Vereins zum 1. mal an die Öffentlichkeit und konnte unter ihrem Riegenführer Chr. Maile bei der Kreisbannerweihe den 5 Preis erringen. Am 8. Okt. Wurde dann wieder Chr. Maile zum 1. Vorsitzenden gewählt. Nachdem das Übungslokal 1909 in den alten Traubensaal verlegt worden war, wurde das Übungslokal 1910 im Spätjahr in den Hirsch verlegt.

Die 1. sportliche Veranstaltung fand am 21. Mai 1911 statt unter dem Namen "Bezirksfest" und damals befand sich der Festplatz im sogenannten "Langen Garten". Das Fest ist eine interessante Kundgebung für unseren Sport gewesen. In der Generalversammlung am 7.Okt. 1911 wurde das Schicksal des Vereins in die Hände von Gottlieb Hurlebaus gelegt. Auch wurde in dieser Versammlung die Anschaffung eines Recks zum Turnen beschlossen.

Nach wechselvollem Schicksal des Vereins wurde in der halbjährlichen Generalversammlung vom 15. März 1913 die Leitung des Vereins Karl Hurlebaus übertragen. Weiter wurde in dieser Versammlung die Anschaffung eines Stoßsteines und mehrerer Sprungstände beschlossen. Als Übungsleiter fungierte damals Heinrich Hägele. Verschiedene Festlichkeiten wurden besucht wie ein nationaler Wettstreit in Untertürkheim, Musterriegen-Arbeiten in Zuffenhausen und andere. Am 16. August 1913 erfolgte die Verlegung des Übungsbetriebes in die Turnhalle unter gleichzeitiger Ausleihung eines Darlehens im Betrage von 300.- RM an den Turnverein Rommelshausen.

Nach den Bericht der Generalversammlung vom 1. Nov. 1913 setzte sich der gewählte Ausschuss aus folgenden Personen zusammen:
· 1. Vorsitzender: Christian Maile
· 2. Vorsitzender: Fritz Schweizer
· Kassier: Christian Döss
· 1. Schriftführer: Paul Dalaker
· 2. Schriftführer: Ernst Maile
· 1. Übungswart: Gustav Kögel
· 2. Übungswart: Karl Hurlebaus

Nach einem Protokoll vom 4. Februar 1914 ahnte wohl noch niemand, dass sich schwarze Wolken am politischen Horizont zusammenballen würden, und als am 2 August 1914 der 1. Mobilmachungstag des Jahres 1914 auch unsere Mitglieder zu den Fahnen eilen mussten und hinausmarschierten in Feindesland um ihre Heimat und unser Vaterland zu schützen, da war es plötzlich nüchterne Wirklichkeit geworden, was man schon lange befürchtet hatte, der Weltkrieg war ausgebrochen. Vorbei war das sehnen nach sportlichen Erfolgen, und die Leitung des Vereinsschiffes wurde Karl Hurlebaus übertragen.

Es wurde beschlossen, den ausmarschierten Kameraden Liebesgabenpakete ins Feld zu senden als Gruss aus der Heimat. Da dier meisten Mitglieder des Vereins im Felde standen oder in der Ausbildung begriffen waren, wurde beschlossen, am 22. Februar 1915 das Übungslokal in der Sporthalle zu kündigen und den Übungsbetrieb, sofern er noch aufrecht erhalten werden konnte, im Gasthaus zum Hirsch fortzusetzen. Nachdem im Jahre 1917 fast alle Mitglieder unter Waffen standen und auch der letzte Jahrgang 1899 vollends eingezogen war, wurde in der Versammlung vom 28. Juli 1917 beschlossen, den Übungsbetrieb zu schließen, da auch der Hirsch seine Pforten geschlossen hatte. Eine harte Arbeit für unser geliebtes deutsches Vaterland war angebrochen, Hunger und Elens hatten sich breit gemacht, die Kriegsfurie tobte ärger denn je, und noch war keine Aussicht auf Frieden.

Am 27. Juli 1918 , genau nach einem Jahr war der Verein erstmals wieder im Stande, eine Versammlung abzuhalten. Anwesend waren 21 Mitglieder. Der neue Ausschuss setzte sich aus folgenden Personben zusammen:
· Vorsitzender: Karl Hurlebaus,
· Kassier: Albert Merz
· Schriftführer: Christian Maile
· Übungswarte: Gustav Kögel und Herrmann Dalaker,

die zum Teil schon schwer verwundet aus dem Krieg zurück waren.

Am 2. Kriegswettstreit in Feuerbach konnte Gustav Kögel trotz seiner schweren Verwundung einen 1. Preis erringen im Stemmen. Am 29. September 1918 wurde dieser Kriegswettstreit abgehalten, wobei der Verein einen Vereinspreis, 4 Ehrenpreise und 2 Medaillen errang.

An Stiftungen zum Gaufest gingen ein von Herrn August Rüsch, Fabrikant, 150.- RM, von der Gemeinde 50.-. Diese Beträge wurden zum Kauf von Ehrenpreisen verwendet. Der Kassenstand nach dem Gaufest betrug 785.- RM, nachdem zuvor noch 6.- Euro vorhanden waren.

Das Jahr 1918 brachte endlich den ersehnten Frieden und am 19.November 1919 konnte der Verein eine Wiederkehrfeier zu Ehren seiner im Felde gebliebenen Mitglieder abhalten.14 Mitglieder sind auf dem Felde der Ehre in Feindesland geblieben. Sie haben fern der Heimat ihr allzu frühes Grab in Feindesland gefunden. Sie haben ihr höchstes gegeben, ihr Leben fürs Vaterland. Aber sie sind nicht tot, ihr Geist wird weiterleben in unseren Herzen und in unserer Geschichte. Was sie erkämpft und geblutet haben, haben sie für uns und unsere Jugend getan und für ein einiges deutsches Vaterland. Ihre Namen sind folgende:
· Albert Greiner,
· Albert Ilg
· Fritz Sommer
· Fritz Wolfer
· Hermann Jäger
· Gotthilf Wörner
· Fritz Ilg
· Karl Weidmann,
· Fritz Wörner
· Gottlieb Ilg
· Julius Sauer
· Eugen Scheible
· August Wörner
· Gottlob Maile

Auch heute wollen wir dieser Helden in tiefer Ehrfurcht gedenken und sie ehren, indem ich sie bitte, sich von den Plätzen zu erheben (mit Musik "ich hat einen Kameraden").

Und nun zurück zu den Lebenden. In der am 23. Februar 1919 stattgefundenen Generalversammlung wurde der Ausschuss neu gewählt:
· 1. Vorsitzende: Christian Maile
· 2. Vorsitzender: Karl Hurlebaus
· Schriftführer: Karl Lederer
· Übungswarte: Paul Dalaker und Heinrich Hägele
· Zeugwart: Eugen Sommer


Eine Neue Zeit ist nun für den Verein angebrochen und ich kann dies als 2. Abschnitt in meiner Vereinsgeschichte bezeichnen. Nach einem Antrag von Christian Maile betr. Namensänderung des Vereins wurde wegen des Rücktritts von Christian Maile (Anmerk.: offensichtlich wurde der Antrag abgelehnt) Karl Hurlebaus am 10. Mai 1919 wieder zu 1. Vorsitzenden gewählt. 2. Vorsitzender wurde Gottlob Ilg. Das Übungslokal war wieder in der Turnhalle.

Am 22. Juni 1919 wurde gemeinsam mit dem Turnverein ein Sommerfest abgehalten. Im Januar 1920 sind unsere letzten Mitglieder aus der zum Teil langjährigen Gefangenschaft zurückgekehrt, nachdem sie viel Entbehrungen und Strapazen mitgemacht hatten, aber ihnen doch vergönnt war ihre liebe Heimat und ihr Elternhaus wieder zu sehen. Zu Ehren der 3 Zurückgekehrten August Schweizer, Hermann Lederer und Hermann Schert wurde am 21. März eine kleine Wiederkehrfeier abgehalten.

In der Generalversammlung am 8. Mai 1920 wurden die Geschicke des Vereins in die Hände unseres heutigen Ehrenvorsitzenden Karl Lederer gelegt, der nun in zähem Fleiß, eiserner Energie und harter Arbeit den Wiedraufbau unsres Vereins in die Hand nahm. Als Ehrenmitglieder wurden in den Verein aufgenommen Karl Hurlebaus, Karl Dalaker, Gottlieb Bubeck und Wilhelm Lidle. Als Pioniere des Kraftsports hatten diese die Ehrung längst verdient.

Am 15. April 1920 wurde beschlossen, weil von Seiten des Turnvereines das Übungslokal gekündigt wurde, an die Gemeindeverwaltung heranzutreten betr. Überlassung der sogen. Alten Kelter als Turnhalle. Aber erst im Dezember 1920 ist unseren Antrag von seiten der Gemeinde stattgegeben worden und es wurde nach harten Kampf der Vertrag unterzeichnet. Endlich hatte auch unser Verein eine Heimat gefunden, die ihm so lange fehlte. Als 1. größere Veranstaltung innerhalb des Kreises wurde am 12. Sept. 1920 der Kreisjugendtag hier abgehalten, ebenso nah in dieser Zeit unsere Musterriege an den deutschen Meisterschaften in Stuttgart teil. Der Kreisjugendtag nahm einen würdigen Verlauf und Rommelshausen hatte ein derartig großes Fest noch nicht erlebt. Als Zeichen der Zeit mögen folgende Zahlen dienen: Einnahmen: 10639.- RM, Ausgaben: 7154.- RM. Nach dem Protokoll der Generalversammlung vom 23 Okt. 1920 stzte sich der Ausschuss nun wie golgt zusammen:
· 1. Vorsitzender: Karl Lederer
· 2 Vorsitzender: Christian Maile
· Kassier: Herrmann Schert
· Schriftführer: Eugen Sommer
· Übungsleiter: Hermann Leye

In dieser Versammlung wurde der Mitgliedsbeitrag pro Mitglied auf 200.- RM und pro Zögling auf 50.- RM erhöht, ferner wurden in dieser Versammlung die Statuten neu ausgearbeitet, sowie Willy Rüsch, Fabrikant, als Ehrenmitglied in unseren Verein aufgenommen.

Es folgte nun für unseren Verein die Zeit des Aufstieges, große sportliche Energie war zu verzeichnen und auch die Mitgliederzahl war im Steigen begriffen. Am 23. Juni 1923 wurde beschlossen, eine Fahne zu kaufen. Am 19. August konnte der Verein die Feier seines 15-jährigen Bestehens verbunden mit der Fahnenweihe festlich begehen. Bei feierlichem Kirchgang, an dem sich unser Bruderverein Gablenberg sowie der "Liederkranz" als als Patenvereine beteiligten, wurde unsere Fahne geweiht zum Wohle des Vereins, zum Ansehen des Sports, zum Heil unserer Jugend und um unserem Volke zu dienen. Das Fest nahm einen erhebenden Verlauf und heute denken wir noch gerne daran zurück.

Als nächste sportliche Veranstaltung wäre jetzt zu erwähnen der am 29. Juni 1924 abgehaltene Gaujugendtag, der für unseren Verein sowohl in sportlicher als auch in finanzieller Hinsicht als ein voller Erfolg gebucht werden konnte.

Als nächste sportliche Veranstaltung wäre jetzt zu erwähnen der am 29. Juni 1924 abgehaltene Gaujugendtag, der für unseren Verein sowohl in sportlicher als auch in finanzieller Hinsicht als ein voller Erfolg gebucht werden konnte.


Eine grundlegende Änderung des Auschusses erfolgte in der Generalversammlung am 1. April 1925. Unser langjähriger Vorsitzender Karl Lederer musste sein Amt infolge Wegzugs von hier niederlegen. In Dankbarkeit für deine hervorragenden Leistungen für unseren Verein wurde deshalb derselbe zum Ehrenvorsitzenden ernannt. Der Name Karl Lederer wird unvergessen mit unserer Vereinsgeschichte verknüpft bleiben. Hat er es doch verstanden, das Vereinsschif in schwerer Zeit in sicheren Hafen zu steuern. Wir danken es ihm von ganzem Herzen, denn das was er getan hat, hat er für unsere Jugend, für unseren Sport und für unser Vatwerland getan. Der neue Ausschuss setzte sich folgendermassen zusammen:

· 1. Vorsitzender: Eugen Sommer
· 2. Vorsitzender: August Maile
· Kassier: Karl Knoblauch
· Schriftführer: Fritz Bubeck
· Übungsleiter: Julius Leye

Mit frohem Mut und sicherer Hand ging der neue Ausschuss nun ans Werk. Das Erbe, das er übernommen hatte auch zu halten.

Im Sommer 1925 wurde die Musterriege wieder ins Leben gerufen und bereits im Jahr 1926 konnte unsere Musterriege beim Kreisfest in Ulm unter schärfster Konkurrenz den 2. Kreismeister verzeichnen. Die sportlichen Erfolge stiegen und manch schöner Preis von Einzelkonkurrenten konnte nach Hause gebracht werden.

Der Anfang des Jahres 1929 ist für unsere Vereinsgeschichte ein Stück herben Schmerzes gewesen. Galt es doch am Neujahrstage Abschied zu nehmen von einem alten Kämpfer des Kraftsportvereines, unserem Ehrenmitglied und Gründer des Vereins, Karl Dalaker, den wir zur letzten Ruhe begleiten mussten. Wie ein Blitz aus heiterem Himmel kam einige Wochen später die Schreckensnachricht von dem schrecklichen Unfall unseres langjährigen Vorsitzenden und Gründer des Vereins, Christian Maile und seines Sohnes Waldemar, und mit Schaudern denken wir noch immer daran zurück, als der unerbittliche Tod 2 blühende Menschenleben so jäh aus unserer Mitte gerissen hat. Tiefe Trauer und herber Schmerz waren eingekehrt in unsre Reihen. Auch Ihrer wollen wir in ehrendem Andenken heute gedenken, und unvergesslich wird ihr Name in unserer Vereinsgeschichte geschrieben stehen. Ich bitte Sie zum Zeichen des stillen Gedenkens sich von den Plätzen zu erheben.

Das Leben nimmt seinen Fortgang und so konnten wir die große sportliche Veranstaltung am 27. Juni 1929, das Gaufest, verbuchen, das einen überwältigenden Eindruck hinterlassen hat. Nur die Platzfrage ließ zu wünschen übrig und dies Veranstaltung hat am deutlichsten gezeigt, wie berechtigt unsere Wünsche sind betreffend eines Sportplatzes. Unter den derzeitigen Verhältnissen ist es einfach nicht mehr möglich am hiesigen Platz eine größeres sportliches Programm abzuwickeln.

Dass unser Verein jederzeit in der Lage ist, sich auch auf geistigem Gebiet zu betätigen hat schon die Aufführung des Freiheitsstückes "Andreas Hofer" bewiesen. Eine weit größere Aufgabe aber hatte sich der Verein gestellt, als er sich entschloss, das Drama Schillers "Die Räuber" aufzuführen, was dank einer vorzüglichen Spielleitung und unter Mitwirkung wirklich erstklassiger Kräfte auch glänzend gelang.

Auf sportlichem Gebiet ist der Verein auch nicht müde gewesen. Insbesondere unsere Ringermannschaften in der Jugend- sowie in der Ligaklasse haben weit über unsere heimatlichen Grenzen hinaus die Farben des Vereins siegreich vertreten. Mehrere Jahre hindurch konnte unsere Ringermannschaft in der Württembergischen Kreisliga ihren Platz behaupten. Nicht unerwähnt möchte ich unsere Musterriege lassen. Die im Jahre 1931 bei den Deutschen Meisterschaften in Karlsruhe unter ihrer bewährten Führung des Riegenführers Fritz Bubeck den Titel "Deutscher Meister" erringen konnte. Im Jahr 1932 errang die Riege die Gaumeisterschaft und im Jahre 1933 beim Kreisfest in Göppingen die Kreismeisterschaft. Das sind Erfolge, die nicht von ungefähr kommen können.

Wir denken mit Freude daran, morgen unser 25-jähriges Jubiläum zu feiern. Wir haben das Erbe übernommen, zu dem unsere Gründer vor 25 Jahren den Grundstein gelegt und den Kraftsportverein auf eine Höhe gebracht haben, von der wir uns niemals verdrängen lasen werden. Große Aufgaben warten unser in der Zukunft. Durch den überwältigenden Sieg der nationalen Regierung und der Machtübernahme des Führers Adolf Hitler und der damit bedingten Gleichschaltung des deutschen Sportes sind auch für unseren Verein neue Richtlinien geschaffen worden. Dieser Entwicklung haben wir Rechnung getragen, indem wir in einer außerordentlichen Generalversammlung am 10. Juni 1933 beschlossen, unserem Verein eine deutsche Turnabteilung anzugliedern. Ferner wurde der Ausschuss auf Grund der Gleichschaltung neu bestimmt und setzt sich nun wie folgt zusammen:

· 1. Vorsitzender: Eugen Sommer
· 2. Vorsitzender und zugleich Vorstand der Turnabteilung: Karl Knoblauch
· Kassier: Erwin Bahnmüller
· 1. Schriftführer: Karl Pfund
· 2. Schriftführer: Ernst Jäger
· Übungsleiter für den gesamten Übungsbetrieb: Fritz Bubeck
· Stemmwart: Emil Schweizer
· Ringwart: Robert Schweizer
· Turnwarte: Wilhelm Bauer und Albert Silber
· Zeugwart: Friedrich Pfund
· Kassenrevisoren: Hermann Schert und Hans Geyer
· Beisitzer Wilhelm Hurlebaus und Richard Weidmann

Der neue Ausschuss wird bestrebt sein, einen guten Geist im Sinne der nationalen Regierung in unsren zu pflegen und zu fördern. Wir wollen die ganze Kraft einsetzen, mitzuhelfen an dem Wiedertaufstieg unseres deutschen Vaterlandes und in der Ertüchtigung und Erziehung unserer heranwachsenden Jugend auf sportlichem Gebiete. Der Zweck unseres Sportes soll sein die wehrhafte Ertüchtigung unsere heranwachsenden Jugend, der Heranbildung zu kräftigen und gesunden Männern, ferner die Wahrung der Interessen des gesamten Athletik- und Turnsportes, und endlich die Pflege aller im Rahmen der Zuständigkeit stehenden Arten von Leibesübungen auf nationaler Grundlage. Seine Hauptaufgabe sieht der Verein in der Verbreiterung unseres Sportes als Mittel zur Hebung der allgemeinen Volkskraft, Volksgesundheit, und Wehrhaftigkeit. Nicht Eigennutz und Standesehre soll in unseren Reihen herrschen, sondern wir wollen sein Kameraden im wahrsten Sinne des Wortes und denken an unsere Gründer vor 25 Jahren, deren Erbe uns bis zum heutigen Tage heilig gewesen ist. Kühn, kernig, kraftvoll haben wir auf unsere Fahne geschrieben und es sollen uns diese Worte auch ein Symbol sein für die Zukunft. Wir wollen auch in Zukunft zusammenhalten, wie wir es in 25 Jahren getan haben, damit wir in Rommelshausen den Platz einnehmen werden, der uns gebührt. Von der Behörde aber verlangen wir, dass auch sie sich unserem berechtigten Wunsch nicht verschließt, nämlich um Überlassung eines Sportplatzes, sondern alles dransetzt, dass auch dieses Stück Vereinsgeschichte vollends Wirklichkeit wird zum Wohl und Segen unseres Sportes und unseres ganzen deutschen Vaterlandes.

Ihr aber zeigt als geschlossenes Ganzes, dass es uns ernst ist mit unserem Sport. Stellt euch hinter eure Führer und die Vereinsleitung und zeigt im täglichen Leben und in der Öffentlichkeit, dass ihr wahre Sportleute seid, und dass es uns ernst ist um unsere Vereinssache, so wird auch unser Verein fernerhin blühen, wachsen und gedeihen. Ich fordere euch auf, einzustimmen in den Ruf unsere nationale Regierung, unserem Führer Adolf Hitler, unserem verehrten Reichspräsidenten. Hindenburg sowie unserem gesamten Sport ein dreifach kräftiges "Sieg Heil".

Rommelshausen, den 9. Juli 1933

Einige Bilder aus der Zeit

000089- Musterriege in den frühen 30er-Jahren <br />mit Riegenführer August Maile (li.) und Fritz Bubeck (re.)
000089- Musterriege in den frühen 30er-Jahren
mit Riegenführer August Maile (li.) und Fritz Bubeck (re.)

000094- Musterriege 193? mit Riegenführer Fritz Bubeck. <br />Im Hintergrund der Bus von Richard und Gotthilf Weidmann
000094- Musterriege 193? mit Riegenführer Fritz Bubeck.
Im Hintergrund der Bus von Richard und Gotthilf Weidmann

000238- Musterriege
000238- Musterriege


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