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Allgemeine Zeitgeschichte : Gemeinde

Bild von Rommelshausen um 1900
Bild von Rommelshausen um 1900

Aus der Geschichte der Gemeinde Rommelshausen


Zusammenfassung von Günter Haußmann aus der Festschrift

In einer Urkunde des Stauferkaisers Konrad III (1138 – 1152) finden wir "Rumoldeshusen" als erste Namensnennung unseres Heimatortes.

In dieser Urkunde aus dem Jahre 1146 bestätigt ein Wortwin de Rumoldeshusen den Kauf einer Liegenschaft bei Würzburg und nach einer Chronik des Klosters Zwiefalten aus dem Jahre 1157 schenkt ein Konrad von Rumoldishusen der Abtei Zwiefalten ein Hofgut. Dies sind die beiden ältesten Belege über Rommelshausen.

Viele Bodenfunde und Ausgrabungen beweisen, dass unsere Markung schon sehr lange, wahrscheinlich schon zur Altsteinzeit (50.000 bis 10.000 v. Chr.) besiedelt war. Im Jahre 1971 wurde im Gewann "Mäurach" ein römischer Gutshof (villa rustica) ausgegraben, der etwa um 180 n. Chr. erbaut wurde. Etwa 100 Jahre später vertrieben die Alemannen die Römerund die alemannische Besiedlung beginnt.

Bis zum Jahre 1299 hatten die Grafen und späteren Herzöge von Teck die Oberherrschaft über den Ortsadel, danach geht der Ort in den Besitz des Grafen von Württemberg über. Um diese Zeit werden immer mehr und größere Höfe angesiedelt. 1506 zählt man sieben Höfe und sechs Lehen, darunter den 1457 erstmals erwähnten "Schafhof". Zwanzig Jahre später (1526) werden im aufstrebenden Ort schon 14 Höfe genannt. Die Ortschaft blüht zwischen

1530 und 1590 auf, wird dann ab 1594 in ihrer Entwicklung durch die Pest, dem Schwarzen Tod, jäh unterbrochen. Nicht nur die Pest wütet im ganzen Land, sondern auch der 30-jährige Krieg (1618 bis 1648). Innerhalb weniger Jahre verliert der Ort weit über die Hälfte seiner Bevölkerung und nur langsam erholt er sich von den Pestepidemien und von den Schrecken des 30-jährigen Krieges. 1721 zählt Rommelshausen wieder 670 Einwohner.

Noch in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts ist die Landwirtschaft die Haupteinkommens-quelle. Allerdings führen Missernten und damit verbunden Hungersnöte weiter zu einer Verarmung der Bevölkerung. Viele Einwohner verlassen deswegen ihren Heimatort. Die Einwohnerzahl im Jahre 1871 beträgt 1166 Personen, 1905 sind es 1479 Einwohner.

1886 wird in der Hauptstraße das Schulhaus gebaut und im gleichen Jahr die Rommelshauser Bank als Darlehenskassenverein gegründet.

1857 – 64 wird die Remstalbahn gebaut und im Jahre 1891 in Rommelshausen ein Bahnhof eingerichtet. Dies ist ein ganz wichtiger Schritt zur Strukturverbesserung. Schritt für Schritt geht es vorwärts.

Ab 1901 wird eine Wasserleitung und 1910 das elektrische Licht eingerichtet. 1906 verlegt die Firma Rüsch ihren Sitz von Bad Cannstatt nach Rommelshausen.

Nach 1945 beginnt für Rommelshausen eine unglaubliche Entwicklung. Sprunghaft steigt die Bevölkerungszahl durch den Zuzug der aus dem Osten vertriebenen Menschen an. Die Bevölkerungsentwicklung setzt sich, bedingt durch die Nähe von Stuttgart, weiter fort.

1945: 2.300 Einwohner, 1957: 4.000 Einwohner,
1959: 5.380 Einwohner, 1964: 7.020 Einwohner,
1975: 8450 Einwohner.

Rommelshausen ist begehrter Wohnplatz für Beschäftigte in Stuttgarter Industriebetrieben. Dies bedeutete für den Ort, die Infrastruktur rasch zu verbessern: Bau von Kindergärten, Ausbau der Kanalisation und Wasserversorgung, Straßenbau, Verbesserung der Ortsdurchfahrt, Sporthallenbau, Hallenbad, Neubau einer Realschule und noch vieles andere mehr. Für die Gemeinde war es wichtig, 1981 einen Anschluss an die S-Bahn-Linie Stuttgart - Schorndorf zu bekommen. Durch die Erschließung weiterer Industrie- und Gewerbegebiete wandelt sich Rommelshausen zum Industrieort. Durch die Gemeindereform in Baden-Württemberg endet 1975 die Geschichte der selbständigen Gemeinde Rommelshausen. Am 20. September 1975 werden Rommelshausen und Stetten zusammengelegt und eine neue selbständige Gemeinde entsteht, die am 1. Januar 1977 den Namen "Kernen im Remstal" erhält. Der neuen Gemeinde wünschen wir weiterhin eine gute Entwicklung.

Aus der Geschichte der Gemeinde Rommelshausen

(von Günter Haußmann)

"Hosaflicker" - Wie die Rommelshäuser zu diesem Necknamen gekommen sind.


Von Brunhilde Haußmann

Brunhilde Haußmann
Brunhilde Haußmann

Es woiß bei ons a jedes Kend,
dass mir die Hosaflicker send,
wie sich die G’schichte zugetraga
möcht’ ich in aller Kürz’ Euch saga.

Vor langer, langer Zeit isch g’wä,
da macht a Bua sei Hosa he,
dät der sei Hösle heut verreissa,
würd’ mr en Lombasack se schmeissa,
doch damals war des a Malheur,
denn s’Leba war so hart ond schwer.
Dui Hos isch fast scho z’kurz ond grau
ond fadascheinig isch se au,
doch d’Muater seufzt ond legt dui Hos
zom Flicka uff ihrn Wäschestoss,
da hot se Ärbet ohne Frag
für da nächste Regatag.

Bald drauf isch Markt, da goht äls glei
die Muater gern nach Waibling nei,
sie guckt sich um, sieht viele Sacha,
die’s Leba schö ond leichter machet.
Manches dät se gern erwerba,
doch dazu müaßt se erscht was erba,
dann lauft se an a Ständle na
wo mr Kloider kaufa ka,
ruft plötzlich wie vom Blitz getroffa,
Mund ond Auga stehet offa:
"Ja schlag mr’s Blechle, so a Glück,
da liegt a Hos’, g’rad s’gleiche Stück
wie mei Buale hot verrissa,
gottlob han i net weg se g’schmissa!"
Ihr Freude, die isch riesagross,
sie kauft glei ei, dui neue Hos,
geht hoim ond hat mit viel Geschick
dui alt Hos mit dr neue g’flickt,
zeigt se ihrm Bua ond au ihrm Ma,
"Gucket no was d’Muater koa”,
und au d’Nachbarin därf seha
was mit der alta Hos’ isch g’scheha.
"Heidanei, sieht dui net aus,
als käm se grad vom Lada raus?"
Doch als Lohn, du lieber Gott,
da bleibt ihr weiter nix als Spott,
ond seither send en Stadt ond Land
als Hosaflicker mir bekannt.

Rom 1910; 1910 wurde das elektrische Licht eingeführt
Rom 1910; 1910 wurde das elektrische Licht eingeführt

Kurzgefasste Geschichte der Gemeinde Rommelshausen ab 1900


Zusammengestellt von Günter Haußmann

Literaturangabe:
Das Ortsbuch von Rommelshausen im Remstal, herausgegeben von Heinz Erich Walter, Walter, 1973.
Festschrift zum 850-jährigen Jubiläum von Rommelshausen im Juli 1996 von Wolfgang Saida und Stefanie Ulrich.
Mitteilungsblätter der Gemeinde Kernen im Remstal von 1996 bis 2006.


Die Entwicklung in Rommelshausen im 19. Jahrhundert

Noch in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts ist in Württemberg die Landwirtschaft die Haupteinkommensquelle. Doch diese sichert zunehmend nicht mehr das wirtschaftliche Auskommen eines Großteiles der Bevölkerung. Die nach wie vor geltende Realteilung führt zu einer permanenten Verkleinerung der Höfe, die so dezimierten Flächen können kaum noch ihre Besitzer ernähren.

Gleichzeitig nimmt die Bevölkerung, u.a. durch die Aufhebung der Leibeigenschaft und zahlreiche hygienischen Verbesserungen so stark zu, dass von einer Bevölkerungsexplosion gesprochen werden kann. Leben 1780 21 Millionen Menschen in Deutschland, so sind es knapp 100 Jahre später, 1875, bereits 43 Millionen.

Allerdings führen Missernten und damit verbundene Hungersnöte weiter zu einer Verarmung breiter Bevölkerungskreise.

Gerade in diesen Krisenzeiten bewährt sich in Württemberg die Kombination von Landwirtschaft und gewerblicher Tätigkeit. Viele Landbewohner besorgen einerseits ihre kleinbäuerliche Landwirtschaft und erarbeiten sich andererseits ein zusätzliches Einkommen durch handwerkliche Heimarbeit, wie z.B. die Strohflechterei, die Hausspinnerei, die Schreinerei, die Schneiderei, die Schuhmachertätigkeit, die Schlosserei und noch vieles andere mehr.

In den folgenden Jahrzehnten entwickeln sich der Maschinen-, Fahrzeug- und Werkzeugbau sowie die Elektroindustrie zu den führenden Industriezweigen in Württemberg. Mit dieser Entwicklung sind Namen wie Gottlieb Daimler, Carl Benz, Robert Bosch und Ferdinand Porsche verbunden.

Voraussetzung für den nach 1850 einsetzenden schnellen industriellen Fortschritt sind die Abschaffung von Hemmnissen, wie Zunftzwang und Zollschranken und eine verstärkte staatliche Förderung.

1884 wird die "Zentralstelle für Gewerbe und Handel" gegründet und Ferdinand Steinbeis von König Wilhelm I. zu deren Präsident ernannt.

Wirtschaftsförderung ist auch der vom Landtag beschlossene staatliche Eisenbahnbau. 1846 fährt der Zug von Ludwigsburg über Stuttgart nach Esslingen. Dazu wird der Rosenstein-tunnel zwischen Cannstatt und Stuttgart gebaut. 1854 gibt es in Württemberg 307 Bahnkilometer.

Als mindestens ebenso wichtig wie der Ausbau der Verkehrsadern erweist sich der Aufbau eines leistungsfähigen Bildungssystems. Die Schulgesetze von 1836 legen die Grundlage für eine stetige Verbesserung der Volksschulen.

1840 wird die Schulpflicht der Lehrlinge und Gesellen in sogenannten Gewerbeschulen eingeführt. Die Gründung von Fachschulen und technischen Hochschulen sind Versuche, den neuen Anforderungen einer technisch-industriellen Welt zu begegnen.

Gezielt an die immer breiter werdende Schicht der Arbeiter richten sich die in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts entstehenden Arbeiterbildungsvereine. Ihr Anliegen sind die Vermittlung berufsbezogener Kenntnisse und die Verbesserung des allgemeinen Bildungsstandes. Neben Konsumvereinen, die ihren Mitgliedern günstige Einkaufs-möglichkeiten bieten, entstehen ab 1870 vor allem in den proletarischen Ghettos der Groß-städte Vereinigungen zur Wahrung und Durchsetzung der Rechte von Arbeitern. Dies sind Vorläufer der Gewerkschaften und der Sozialdemokratischen Partei.

In Rommelshausen ist auch im 19. Jahrhundert selbstverständlich die Landwirtschaft die Haupteinnahmequelle. Aufgrund fehlender Industrieansiedlungen in unmittelbarer Nähe bleibt Rommelshausen fast bis zur Jahrhundertwende vom Sog der Industrialisierung weitgehend unberührt. Doch die Landwirtschaft ernährt – wie schon beschrieben - aufgrund der Realteilung und von Missernten immer weniger die zunehmende Bevölkerung in den Remstaldörfern. Rommelshausen zählt 1721 noch 670 Einwohner, so sind es 1810 bereits 1163, 1844 schließlich 1301 und 1872 waren es nur noch 1176.

Das Jahr 1816/1817 ist durch Missernten gekennzeichnet und lässt die Armut auch in Rommelshausen anwachsen. Aus der Armenfürsorge heraus entwickelt sich das erste größere Gewerbe in Rommelshausen. 1829 erbaut der Stuttgarter Johann Gottlob Knoblauch eine Strohhutfabrik und schafft so auch armen Menschen eine Verdienstmöglichkeit. Zeitweise beschäftigt Knoblauch bis zu 100 Erwachsene und Kinder, die sich durch Strohflechten und Strohhutnähen ihre Existenz sichern.

Noch heute existiert die Villa eines Strohhutfabrikanten in der Schafstraße, die dieser einst im Schweizer Landhausstil erbaut hat und die 1883 von der Anstalt Stetten zur Unterbringung Pflegebedürftiger erworben wurde.

Rommelshausen 1927 - die Villa ist oben links zu sehen
Rommelshausen 1927 - die Villa ist oben links zu sehen

Die Jahre 1848 bis 1855 gehen als Hungerjahre in die württembergische Geschichte ein. Rommelshausen versucht durch die Einrichtung einer Suppenanstalt 1851/52 in der Küche des Rathauses die schlimmste Not zu lindern. 10 Erwachsene und 50 Kinder werden regelmäßig versorgt. Trotz aller Anstrengungen sehen viele Rommelshäuser unter den herrschenden wirtschaftlichen und politischen Bedingungen keine Zukunftsperspektiven mehr und wandern aus, um ihr Glück in der "Neuen Welt" zu suchen. Die Einwohnerzahl von Rommelshausen sinkt rapide.

In den letzten Jahrzehnten vor 1900 war die Bevölkerung öfters durch Feueralarm aufgeschreckt worden. Im Mai 1888 brannte das Gebäude des Schneidermeisters Beck bis auf einen kleinen Teil nieder, 1890 das in der Pfarrstraße 11. Es war im strengen Winter, und die Spritze mit den Schlauchleitungen war eingefroren. Nur mit Mühe konnten die Nachbarhäuser gerettet werden. An einem heißen Junitag 1899 brach in der Scheune der Bauern Hurlebaus, Pfund und Weidmann ein Brand aus, dem trotz der Hilfe der Stettener Feuerwehr auch das Wohnhaus zum Opfer fiel.

Die im Jahre 1895 herausgekommene Beschreibung des Oberamtes Cannstatt berichtet von den Rommelshauser Ortsbewohnern, dass viele von Ihnen ein hohes Alter erreichen und gute
Gesundheitsverhältnisse herrschten. Die Gemeinde hatte schon früh Maßnahmen für die Gesundheit der Bürger getroffen. Ein Wundarzt hatte für die armen Kranken zu sorgen. Er erhielt jeweils seine Tätigkeit bezahlt. Nach dem Ausscheiden von Wundarzt Hiller übernahm 1857 der Arzt und Geburtshelfer Pfeilsticker in Stetten diese Aufgabe gegen ein jährliches Wartgeld. Aber die wichtigste Person in der Gesundheitspflege war die Dorfhebamme. Sie musste immer wieder zur Weiterbildung nach Cannstatt gehen. Man stellte hohe An-forderungen an sie. Die Sozialgesetze von 1883 enthoben die Gemeinden mit der Zeit von der Fürsorge für die Kranken. Jetzt trat die Krankenkasse ein – allerdings nur bei den nicht-selbständigen Arbeitern. Die Bauern blieben ausgeschlossen, wenn sie nicht außerhalb ihres landwirtschaftlichen Betriebes Arbeit verrichteten. Heute sorgen die Versicherungen für Schutz vor Not bei Krankheitsfällen.


Landwirtschaft und Handwerk in Rommelshausen

Die Landwirtschaft bildet bis in die erste Hälfte des 20. Jahrhunderts hinein überwiegend
die Existenzgrundlage der Bevölkerung von Rommelshausen. Es ist daher nicht weiter verwunderlich, dass das Wetter und dessen Auswirkung auf Flora und Fauna über Jahrhunderte hinweg einen großen Stellenwert hat. Im nächsten Kapitel wird darauf noch näher eingegangen.

Es sind detaillierte Aufzeichnungen über Wetter, Ernten und die für die landwirtschaftlichen Erzeugnisse zu erzielenden Preise bis ins Mittelalter zurück vorhanden. Diese Aufzeichnungen geben Aufschluss, was in Rommelshausen alles angepflanzt wird. So wird auch deutlich gemacht, wie alles auf eine autarke Selbstversorgung ausgerichtet ist: Mehl wird aus Dinkel, Roggen und Weizen gemahlen; Kartoffeln, Gemüse, Obst, Eier, Milch, Butter, Käse und Fleisch vervollständigen das Nahrungsangebot. Wein, Most und später auch Bier sind die gängigen Getränke. Flachs und Hanf werden in Heimarbeit an den langen Winterabenden zu Tuch verarbeitet. Der Wald liefert das Brenn- und Baumaterial. Missernten, Viehseuchen, aber auch kriegerische Überfälle haben im Laufe der Jahrhunderte Rommelshausen immer wieder seiner Lebensgrundlage beraubt und zu katastrophalen Hungersnöten geführt.

Erzeugnisse aus Rommelshausen
Erzeugnisse aus Rommelshausen

1810 sind in Rommelshausen 71 Ökonomiegebäude nachgewiesen, die auf extensive Landwirtschaft hindeuten. Von den 1738 Morgen der Markung sind 920 als Äcker bestellt, 307 Gärten und Wiesen, 147 Weinberge und 336 Wald. Die Allmende (= gemeinsam genutzte Gemeindeflur) umfasst 28 Morgen.

Bereits 1715 sind in Rommelshausen ausgedehnte Baumgärten nachgewiesen. Palmischbirnen, Zwetschgen und Luikenäpfel sind die gängigsten Obstsorten. Erst Ende des 19. Jahrhunderts kommen Kirschen dazu. Neben Most wird vor allem Dörrobst hergestellt. 1815 wird der Obstbau gezielt gefördert. Im Rahmen des Verkaufs von gemeindeeigenen Liegenschaften wird Land zur Verfügung gestellt, "das (...) größern Teil zu Beförderung der Baum-Cultur benutzt (...) wird".

Schon Ende des 18. Jahrhunderts sind die Bürger von Rommelshausen verpflichtet, bei ihrer Verheiratung 2 "fruchtbare" Bäume auf die Allmend zu setzen. Dasselbe gilt für Neubürger. Anfang des 19. Jahrhunderts darf jeder Bürger für seinen neugeborenen Sohn auf die Hummelgärten einen Baum setzen, dessen Ertrag diesem lebenslang zukommt.

Dieser Brauch wird 1850 wieder abgeschafft. Anfang des 20. Jahrhunderts stellt Rommelshausen seinen Obstbau von Mostobst auf Tafelobstsorten um und entwickelt sich in den 30er Jahren zur obstreichsten Gemeinde im Kreis Waiblingen. Mit dem vorläufigen Ende der kriegerischen, das Dorf unmittelbar betreffenden Auseinandersetzungen und der Entwicklung neuer Anbaumethoden und landwirtschaftlicher Geräte, ist es in Rommelshausen möglich, Überschüsse zu erwirtschaften und diese in den Handel zu bringen.

Die Hauptabnehmer sind in Stuttgart zu finden. Wein, Kartoffeln, Milch, Butter, Hartkäse, später dann auch Gemüse sind die Produkte, die zu Fuß auf den Markt nach Stuttgart getragen werden. Frauen tragen die Ware in einem Korb auf dem Kopf; der "Bauscht", ein ringförmiges, mit Seegras gefülltes Kissen, sorgt dabei für den notwendigen Halt. Die Männer benutzen für den Transport einen "Kreben", einen halbrund geflochtenen Weidenkorb mit Tragriemen. Ein Hauptereignis stellen in diesem Zusammenhang die Kartoffellieferungen dar. In der Erntezeit wird zwei Mal pro Woche auf den Stuttgarter Markt gefahren. Da der Weg für die damals üblichen Kuh- und Ochsengespanne zu weit und zu mühsam ist, tut man sich zusammen und heuert einen der wenigen Gaulbauern für den Transport an.

An einer Sammelstelle morgens früh um 3.00 Uhr treffen sich alle mit ihrem "Ebirawägele", einem größeren, mit Holz ausgeschalten und einer Bremse versehenen Leiterwagen. 10 bis 12 dieser vollen Wagen werden mit Ketten zusammengespannt; der Gaulbauer vorweg, die Besitzer zu Fuß neben ihrem Wägele her, setzt sich der "Ebirazug" in Bewegung. Der Weg bis zum Einstellwirtshaus am Stadtrand Stuttgarts dauert 3 Stunden. Dort wird das Gespann untergestellt, die Wägele auseinandergekettet und jeder geht seiner Wege, meist schon einen Abnehmer in Aussicht. Gegen Mittag trifft man sich wieder im Wirtshaus, die leeren Wagen werden wieder aneinandergekettet und der Rückweg angetreten.

Eine historisch enge Verbindung gibt es zwischen Landwirtschaft und Handwerk. Der Wein-, Acker-, Gemüse- und Obstanbau in den Remstaldörfern bildet dabei folgende Handwerks-zweige aus: Schmied, Wagner, Küfer, Sattler, Seiler und Müller. Viele Handwerker betreiben ihr Geschäft als Nebenerwerb und ausschließlich für den Bedarf des Dorfes.

Je nach Kaufkraft der Dorfbevölkerung können sich Gewerbe wie Bäcker, Metzger und Leinenweber etablieren. In der Not allerdings wird selbst gebacken, geschlachtet und gesponnen, dann aber haben die Handwerker kein Auskommen.

1715 sind in Rommelshausen 2 Metzger, 2 Bäcker, 6 Schuhmacher, 1 Weber, 1 Schreiner, 2 Schmiede, 2 Küfer, 1 Zimmermann und 2 Maurer nachgewiesen. Dabei heißt es von den Metzgern, dass sie kaum ein Auskommen haben, die Bäcker nur an Sonn- und Feiertagen. Die Schuhmacher "schaffen nur wenig aus dem Handwerk und gar nichts in den Kauf", der Weber webt kaum etwas.

Schuhmacher gilt im übrigen als Massenhandwerk. Viele Bauernsöhne, deren Erbschaft nicht ausreicht, eine Existenz zu sichern, suchen sich ein Handwerk aus, das keinen großen Bedarf an Werkzeugen und Geräten hat, dazu gehört das Schuster- und Schneiderhandwerk. Die in Rommelshausen Anfang des 20. Jahrhunderts einsetzende Industrialisierung und Mechanisierung verdrängt nicht nur manches Handwerk, sondern bietet auch Arbeitsplätze außerhalb der Landwirtschaft an. Die Zahl der haupt- und nebenberuflich tätigen Bauern nimmt kontinuierlich ab. Heute existieren in Rommelshausen noch etwa 15 Landwirte (5) und Gemüsebauern (10).

Die Bürgermeister und Ehrenbürger der Gemeinde Rommelshausen

In früheren Jahrhunderten gab es keine Gemeindeverwaltung im heutigen Sinne. Die Herrschaft bzw. ihre Amtsleute "verwalteten" die Einwohnerschaft. Am wichtigsten war ihnen die Eintreibung der verschiedenen Abgaben. Der Schultheiß "heischte" ursprünglich die Schuld ein (man müsste deshalb eigentlich "Schuldheiß" schreiben).

Er war dann bis 1930 der oberste herrschaftliche Beamte im Ort und hieß von da an Bürgermeister. Nach Gottlieb Friedrich Pfäfflin wurde das Amt nochmals mit Nichtfachleuten besetzt. Erst mit Friedrich Karl Volk, der 1890 auf Lebenszeit gewählt worden war, erhielt die Gemeinde einen Fachschultheißen.

1890 – 1907 Friedrich Karl Volk, Schultheiß und Verwaltungsaktuar.
1907 hier gestorben.
1907 – 1937 Wilhelm Eitel, Schultheiß und Verwaltungsaktuar.
1937 – 1945 Paul Käßer, Bürgermeister, 1942 zur Wehrmacht eingezogen. Stellvertreter Emil Mutschler.
1945 Karl Benz, Oberlehrer.
1945 – 1948 Karl Mangold, Versicherungsreisender, wohnhaft in Stetten.
1948 – 1964 Paul Käßer, Bürgermeister (1964 Ruhestand).
1964 – 1975 Günter Haußmann, Bürgermeister

Die Gemeindereform von Baden-Württemberg tritt für unsere Gemeinde am 20.09.1975 in Kraft. Rommelshausen und Stetten werden (durch Beschluss des Staatsgerichtshofs) zu einer Gemeinde zusammengeschlossen. Die zu diesem Zeitpunkt amtierenden Bürgermeister Günter Haußmann und Werner Jäckle werden kraft Gesetzes in den Ruhestand versetzt. Der Übergangsgemeinderat der neuen Gemeinde Stetten-Rommelshausen wählt für eine Übergangszeit einen Amtsverweser. Gewählt wird der Verwaltungsrichter am Verwaltungsgericht Stuttgart, Herr Karl-Heinz Schlotterbeck.

Oktober 1975 – Februar 1976 Karl-Heinz Schlotterbeck, Amtsverweser.
Im Januar 1976 findet für die neue Gemeinde die Wahl des Bürgermeisters statt.

1976 – 1992 Günter Haußmann, Bürgermeister (1992 Ruhestand).
1992 – 2003 Rolf Frank, Bürgermeister (aus gesundheitlichen Gründen erklärt er zum 31. Mai 2003 seinen Rücktritt und lässt sich in den vorzeitigen Ruhestand versetzen).
Seit 2003 Stefan Altenberger, Bürgermeister.


Ehrenbürger

Willy Rüsch
Willy Rüsch

Willy Rüsch, Fabrikant.
1955 verlieh der Gemeinderat Rommelshausen Herrn Rüsch anläßlich seines 65. Geburtstags und des 50-jährigen Betriebsjubiläums das Ehrenbürgerrecht. Herr Rüsch ist 1969 gestorben.

Paul Käßer, Bürgermeister.


Anläßlich des Eintritts in den Ruhestand im Jahr 1964 wurde Herrn Käßer vom Gemeinderat Rommelshausen zum Ehrenbürger ernannt. Er ist 1997gestorben

Günter Haußmann, Bürgermeister.


Anläßlich des Eintritts in den Ruhestand im Jahr 1992 hat der Gemeinderat Kernen Herrn Haußmann das Ehrenbürgerrecht verliehen Gleichzeitig wurde er auch vom Gemeinderat Nieder-Seifersdorf zum Ehrenbürger der Gemeinde Nieder-Seifersdorf ernannt.


Wesentliche Ereignisse in der Gemeinde

Um 1900:
Die zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts brachte manchen Fortschritt, vor allem im Verkehrsbereich. Die Remstalbahn wurde 1859 begonnen und 1864 eingeweiht. Für unseren Ort war die Bahnstation 2,5 km weit weg in Waiblingen. Erst 1891 wurde in Rommelshausen eine Haltestelle eingerichtet.
Zum Bahnbau waren viele Bahnarbeiter zugezogen; auch Rommelshauser Einwohner arbeiteten für die Bahn.

1901:
Die Einrichtung einer Wasserleitung war vom Gemeinderat und den Ein-wohnern noch abgelehnt worden, da viele Brunnen vorhanden waren, darunter 2 Radbrunnen (Ziehbrunnen). Eine Bohrung im Wald ergab keine ergiebige Quelle.

1903:
Nach einer Urkunde des Schultheißenamt Rommelshausen aus dem Jahr 1907 hat der Zimmermeister Johannes Bahnmüller die in der Gemeinde errichtete Telegraphenstelle zur vollen Zufriedenheit der Einwohnerschaft von 1894 –1903 betrieben. Das Gebäude, in welchem sich die Telegraphenstelle befindet, ging im Jahre 1903 von Bahnmüller käuflich auf den jetzigen Telegraphenhilf-stellevorsteher Deile über.

1904:
wütete ein Feuer im Gebäude des Maurermeisters Schock, bei dessen
Bekämpfung sich auch im Quartier befindliche Soldaten einsetzten.

1905:
Die Einwohnerzahl beträgt 1592 Einwohner (einschließlich Pflegeanstalt).

August Rüsch verlegt das 1885 in Bad Cannstatt gegründete Unternehmen zur
Herstellung elastischer Chirurgieinstrumente aus Gummi nach Rommelshausen.

1907:
Nun bekommt auch Rommelshausen eine eigene Poststelle. Der Zimmermann
Bahnmüller hatte den ersten Privatfernsprecher und im Jahr darauf gab es schon 10 Teilnehmer.

Gründung des Arbeiterturnvereins und des Kleinkinderpflegevereins.

Kauf einer Quelle bei Schnait – Verlegung der 1. Wasserleitung.

1908:
Die neue Verbesserung der Brandbekämpfung konnte im Oktober 1908
erstmals bei einem Brand in der Wahlerschen Fabrikwerkstatt (Hangweide)erfolgreich eingesetzt werden.

Pfarrer Friedrich Müller zieht in der Urkunde von 1908 im Turmknopf der
Kirche folgende Bilanz: "Unsere Gemeinde wird – dem Strom der Zeit folgend
- aus einer ackerbautreibenden Gemeinde, mehr und mehr zu einer industriellen, da in der Nähe lohnende Fabrikarbeit zu finden ist."

Gründung des Kraftsportvereins.

1909:
Gründung des Krankenpflegevereins.

1910:
Das elektrische Licht wird eingerichtet.

1914-1918:
1. Weltkrieg. Bei der Mobilmachung am 1. August 1914 wurden viele Männer zum Kriegsdienst eingezogen, 60 sind gefallen und 11 vermisst.

1918:
Gründung des Ortsverbandes des Vereins der Kriegsbeschädigten (VdK).

1919:
Gründung des Musikvereins Rommelshausen.

Der Hirsch 1920, zeitweilig Übungslokal der Ringer und Schwerathleten
Der Hirsch 1920, zeitweilig Übungslokal der Ringer und Schwerathleten

1921:
Im Juli wurde eine Milchsammelstelle am früheren Feuersee erbaut. Auf dem übrig gebliebenen Teil des Feuersees wurde Unrat abgelagert, weshalb eine Überbauung durch ein öffentliches Gebäude gefordert wurde, was später auch geschah.

Im Oktober erstand die hiesige Feuerwehr eine Magirusleiter von der Berufsfeuerwehr Cannstatt.

1923:
Als 1923 das Oberamt Cannstatt aufgelöst wurde, kamen 5 Gemeinden, darunter Rommelshausen, zum Oberamt Waiblingen.

Die Inflationsrate hat ihre Spitze erreicht. Ein Acker wechselt für 10 Milliarden Papiermark den Besitzer.

Einführung von Straßennamen, die bestehende Hausnummerierung fiel weg.

Die Feuerwehr Rommelshausen war 35 Jahre lang eine Pflichtfeuerwehr und seit 1923 eine Freiwillige Wehr.

1924:
Entstehung des "Christlichen Vereins junger Männer" (CVJM).

1932:
Gründung einer Ortsgruppe des Deutschen Roten Kreuzes

1933:
Am 30. Januar hatte mit der Machtergreifung der Nationalsozialisten das "tausendjährige" Dritte Reich begonnen, das mit einer Katastrophe enden sollte.
Der Arbeiterturnverein und der Kraftsportverein werden nach der Machtergreifung im Rahmen der Abschaffung von Arbeitervereinen aufgelöst. Anstelle beider Vereine tritt die Sportvereinigung Rommelshausen.

1936:
Die Anstalt Stetten kauft das Anwesen im Beibachtal an der Straße nach Stetten und richtet dort einen Jungvieh- und Schweinemaststall ein, den 15 erwachsene Geistesbehinderte betreiben. Die Anlage bekommt den Namen "Hangweide". Sie wird 1940 beschlagnahmt.

1936:
Die Stadt Stuttgart richtet darin eine Katastrophenküche für Ausgebombte ein und stellt dort nach Kriegsende ihre Straßenreinigungsgeräte unter. Ende 1945 erfolgt die Rückgabe an die Anstalt Stetten, die dort unter primitivsten Bedingungen ihre Arbeit wieder aufnimmt.

Fertigstellung der Sporthalle.

1939:
Am 1. September 1939 brach der 2. Weltkrieg aus. In den Vormittagsstunden wurde durch Ausschellen bekannt gegeben: "Der Luftschutz ist aufgerufen." Ab sofort war bis auf weiteres jeden Abend abzudunkeln. Luftschutzblock-warte hatten für die Durchführung der Maßnahmen zu sorgen, außerdem traten zur Kontrolle der Anordnungen die Partei und deren Organisationen mit aller Strenge in Funktion. Schon am 20. November wurde mit der Sirene auf dem Rathaus zum erstenmal Fliegeralarm gegeben. Ein Angriff erfolgte aber nicht.

Alle Lebensmittel, die Bekleidungsgegenstände, Lederwaren, wie auch die meisten sonstigen Bedarfsartikel unterlagen ab Kriegsbeginn der Bewirtschaftung. Für die Bevölkerung waren die Bezugsscheine von besonderer Bedeutung.

Bis zum Kriegsende am 21. April 1945 werden in Rommelshausen 424 Fliegeralarme gezählt. Die Not ist so groß, dass der Sportplatz in Schrebergärten ungewandelt wird.

1940:
Das Jahr 1940 brachte weitere kriegsbedingte Einschränkungen. Die Schule wurde zur Einsparung von Kohlen teilweise geschlossen.

1941:
Das 3. Kriegsjahr sollte der Bevölkerung neben weiteren Einschränkungen noch einen großen Schock bringen: Den Eintritt Russlands in den Krieg.
Der schwere Winter 1941/1942 bleibt unvergessen, es war der kälteste Winter seit 50 Jahren. Die Soldaten waren völlig ungenügend mit Winterkleidung versehen, daher wurden in aller Eile in der Heimat, auch in Rommelshausen, warme Bekleidung, insbesondere Woll- und Pelzsachen, gesammelt.

Gründung des Kleintierzüchtervereins.

1942:
Die Firma Rüsch gründet eine Betriebsfeuerwehr und stattet sie mit einem Löschfahrzeug aus. Die Wehr wurde 1953 als Werksfeuerwehr anerkannt.

Bürgermeister Käßer wurde im Mai zum Kriegsdienst einberufen, die Stellvertretung übernahm Emil Mutschler.

1944:
In der Nacht vom 1. zum 2. März 1944 gehen zwischen 2 und 4 Uhr auf Rommelshausen ca. 1000 Brandbomben, 1 Luftmine und ca. 150 Phosphorbomben nieder. Es entstehen insgesamt 28 Brände. Viele Gebäude, darunter auch die Sporthalle und die Kelter, brennen bis auf die Grundmauern nieder. 27 Personen werden obdachlos.

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1944:
Ab Sommer 1944 wird die Gemeinde verpflichtet, Evakuierte aus Stuttgart, im Herbst sogar aus dem Saargebiet und der Mannheimer Gegend aufzunehmen.

Im März erhielt der Obergefreite August Hurlebaus das Ritterkreuz verliehen. Er hatte am Mittelabschnitt der Ostfront bei Orell mit seinem Geschütz in wenigen Minuten 17 russische Panzer hintereinander abgeschossen. Am 12. März wurde er mit großen Ehren von der Heimatgemeinde empfangen. Sein letztes Schreiben datiert vom 26. Juni 1944. Er ist an der Ostfront verschollen.

Eine alarmierende Wirkung hatte der Aufruf des Volkssturms am Abend des 18.10.1944.

1944/45:
Die letzten Monate des Jahres 1944 und die ersten des Jahres 1945 waren für die Bevölkerung eine schlimme Zeit. Das Leben war bei den dauernden Alarmen nachgerade zu einem Hasten und Rennen von der Wohnung zum Keller oder Bunker und zurück geworden. Den Menschen wurde immer deutlicher, dass alles in einer Katastrophe enden werde.

1945:
Dann kam der April, der letzte Kriegsmonat. Auf "höheren" Befehl und gegen den Willen der Bevölkerung mussten 2 Panzersperren gebaut werden, die eine am tiefsten Einschnitt der Fellbacher Straße, die andere am Ortsausgang in Richtung Waiblingen (beim Bahnkörper). Zur Schließung der Sperren hat sich allerdings niemand bereit gefunden.

Der damalige Pfarrer Beßler führt Buch über die letzten Kriegstage: "(...) Am Samstag, dem 21. April 1945, wurde gegen 14 Uhr unser Ort von Amerikanern besetzt. Ganze Straßenzüge mussten für die Einquartierung von der Bevölkerung geräumt werden. Durch die Ausgangssperre verzögerte sich die Feldarbeit. ( ...) Nach der Besetzung wurden die Lebensmittel sehr knapp. Rauchwaren gab es ein halbes Jahr keine mehr. Über ein Jahr blieb die Gaszufuhr gesperrt.(...) Dass wir uns zur Ruhe begeben konnten in der Gewissheit, dass kein Alarm uns mehr stören werde, empfanden wir als ein unfassliches Geschenk. Verstehen kann das nur, wer durch solch spannungs-reiche, zermürbende Zeiten hindurchgegangen ist."

"Die Besetzung dauerte vom 21. April bis 1. Mai."

Am 15. September 1945 wurde der Postverkehr in beschränktem Umfang wieder aufgenommen.

Für unsere Gemeinde ist der Krieg im eigentlichen Sinne des Worts beendet." (Pfarrer Beßler)

1946:
Im Januar wurde erstmals nach dem Krieg wieder eine Gemeinderatswahl durchgeführt.

Gründung des Verbandes der Kriegsopfer, Kriegsbeschädigten und Hinterbliebenen (VdK).

1947:
In den Jahren 1945 - 1947 kommen insgesamt 640 Neubürger ("Flüchtlinge") nach Rommelshausen. Die größte geschlossene Volksgruppe, etwa 190 Deutsche, stammt aus der Tschechoslowakei (Sudetenland, Böhmen, Mähren
und Slowakei), gefolgt von den Schlesiern mit etwa 120 Personen. Aus Ostpreußen, Ost- und Mitteldeutschland und Polen kamen rund 180, aus Ungarn 75, aus Jugoslawien und den übrigen südosteuropäischen Ländern ebenfalls 75. Sie werden in provisorischen Unterkünften oder bei Einheimischen untergebracht.

Um sich gegenseitig Hilfe zu leisten, beginnen sich die Heimatvertriebenen zu Notgemeinschaften zusammenzuschließen.
In Rommelshausen entsteht der "Ortsverband der Neubürger".

1948:
30.06.1948 Währungsreform.

Ende 1948 hat Rommelshausen 3087 Einwohner. 70 % der Bevölkerung sind Angestellte und Arbeiter, 15 % in der Landwirtschaft, 8 % im Gewerbe/Handwerk und 7 % in sonstigen Berufen tätig.

Der Wandel von der Bauerngemeinde zur Arbeiterwohngemeinde ist vollzogen. Es sind 100 landwirtschaftliche Betriebe (meist Nebenerwerb), 80 Handwerks- und Gewerbebetriebe, 9 Gärtnereien und 1 großer Industriebetrieb (Fa. Rüsch) registriert.

Nach einem generellen Entwässerungsplan wurden nach 1948 konsequent alle Straßen des Ortes nacheinander kanalisiert.

1949:
erwirbt die Gemeinde nach langwierigen Verhandlungen von der Württ. Hofkammer im Gewand "Kolbenhalde" ein Areal von rd. 6 Hektar und gibt an alle Bauwilligen Bauplätze zu günstigen Preisen (2.50 DM/qm) ab. Viele heimatvertriebene Neubürger erhielten einen Bauplatz und schufen sich unter härtesten Bedingungen und vielen finanziellen Schwierigkeiten meist in Eigenarbeit ein neues Zuhause.

Ziel war es, die große Wohnungsnot so schnell wie möglich zu lindern. Dies war der Anfang einer Bautätigkeit in der Gemeinde in einem vorher nie für möglich gehaltenen Ausmaß. Viele Baulandumlegungen wurden durchgeführt.

1949/1950 wurde auf dem Friedhof eine Kapelle erstellt, damit verbunden war eine Friedhoferweiterung.

1950:
Gemeinde und die Kreisbaugesellschaft Waiblingen erstellten je 3 Mehrfamilienhäuser. So konnten 2 der 3 mit Familien total überfüllten und sehr unschönen Wohnbaracken am Mühlweg beseitigt werden.

Der Betsaal der methodistischen Gemeinde wird in die Friedenskapelle
umgebaut.

1950:
Anfang der 50er Jahre wurde die Volkshochschule Waiblingen ins Leben gerufen, die auch Rommelshausen versorgte.

1951:
Einführung der geregelten Müllabfuhr. Bis 1959 besorgte die Abfuhr ein Privatunternehmen, ab diesem Zeitpunkt der eigens hierfür gegründete Zweckverband Müllabfuhr Unteres Remstal – ein Gemeindeverband, dem sich alle Gemeinden des Gebiets anschlossen. 1961 wurde auf staubfreie Müllabfuhr umgestellt.

1952:
Am 10. April wurde mit der Neckarwerke Elektrizitätsgesellschaft AG ein neuer Stromlieferungsvertrag mit einer Laufzeit von 25 Jahren abgeschlossen. Die Gemeinde erhält nun auch Konzessionsabgabe.

Nach der Kanalisierung wurden Zug um Zug alle Ortsstraßen hergestellt und mit neuen Straßenbelägen und Gehwegen versehen. Auch die Straßen-beleuchtung wurde im Laufe der Jahre durchgreifend verbessert; in den Haupt-durchgangsstraßen wurde sie modern gestaltet. Das Gesicht der Gemeinde verbesserte sich durch diese Maßnahmen laufend und stetig und erhielt allmählich ein städtisches Gepräge.

1953:
Gründung des Kleingärtnervereins.

1954:
Einweihung der "Haldenschule", ein Schulhausneubau für die Grund- und Hauptschule. Die Baukosten (ohne Grunderwerb und Möblierung) beliefen sich auf 350 000 DM. Bereits 1961/1962 musste die Schule in erheblichem Umfang erweitert werden (Kosten 1,4 Mio. DM).

Wiederbegründung des Gewerbevereins Rommelshausen, der schon Anfang des Jahrhunderts einmal existiert hat.

Wesentliche Verbesserung der Kreisstraße Rommelshausen – Waiblingen. Die endgültige Führung dieser Straße (Legung auf Höhe des Bahnkörpers) war erst später im Zusammenhang mit dem Ausbau der Bundesstraße 14/29 möglich.

1956:
Von 1956 bis 1958 wird auf der "Hangweide" eine neue Pflegeanstalt für 360 schwer geistig Behinderte nach neuesten Konzeptionen gebaut. In den folgenden Jahren wird die "Hangweide" permanent erweitert.

Bau der Sammelkläranlage am Beibach mit mechanischem und biologischem Teil.

Die Freiwillige Feuerwehr bekommt ihr erstes Löschfahrzeug.

1959:
Die Ortsschelle des Büttels wird abgeschafft. Der zunehmende Verkehr und die räumliche Ausdehnung der Gemeinde machen eine andere Form der öffentlichen Bekanntmachungen notwendig. Das Gemeindemitteilungsblatt entsteht.

In der Nacht vom 22. auf 23. Februar brannte die letzte Wohnbaracke am Mühlweg durch ein Großfeuer bis auf den Grund nieder. 64 Menschen wurden obdachlos, sie wurden vorläufig in der Sporthalle der Sportvereinigung untergebracht.

1960:
Der stark wachsende Verkehr macht den Ausbau der Fellbacher Straße und der Landstraße zwischen Rommelshausen und Fellbach notwendig. Das ist der Beginn zu einem kontinuierlichen Ausbau weiterer Straßen, so z.B. der Verbindungsstraßen nach Stetten und Endersbach, die Waiblinger Straße vom Gasthaus "Adler" bis zum Bahnhof.

Am 9./10. Juli Einweihung der neuerbauten Katholischen Herz-Jesu-Kirche im Ortsteil Kolbenhalde. 1967 folgt der Bau des Pfarrhauses und eines Katholischen Kindergartens.

Gründung der Ortsgruppe Rommelshausen des Schwäbischen Albvereins.

1962:
Der erste elektrisch betriebene Zug hält in Rommelshausen. Die Elektrifizierung der Strecke Stuttgart – Schorndorf ist abgeschlossen. Die Einweihungsfeierlichkeiten fanden am 26. Mai 1962 statt.

Gründung des Landfrauenvereins Rommelshausen.

Ein von Bildhauer Körner, Esslingen, gestaltetes Mahnmal zu Ehren der in den beiden Kriegen gefallenen und vermissten Soldaten wurde auf dem Friedhof aufgestellt.

[b]1963:
Bau des Feuerwehrgerätehauses an der Seestraße, die Einweihung fand am 6. Februar 1965 statt.

Bau des Hauptsammlers am Krettenbach vom Milchhäusle an (Länge 1,2 km) als Vorstufe für den Bau einer Kläranlage im Krettenbachgebiet.

1964:
Zunahme der Einwohnerzahl nach dem 2. Weltkrieg:

30. Juni 1954: 3 502 Einwohner
31. Dezember 1958: 5 000 Einwohner
1. Januar 1956: 3 809 Einwohner
31. Oktober 1959: 5 380 Einwohner
30. Sept. 1957: 4 000 Einwohner
31. Oktober 1962:6 250 Einwohner
30. Sept. 1958: 4 800 Einwohner
30. Juni 1964 7 020 Einwohner

Kontinuierlicher Ausbau der Wasserversorgung und der Abwasserbeseitigung.

1965:
Bau des Kindergartens in der Blumenstraße.
1967 folgt der Bau des Kindergartens in der Beethovenstraße und schließlich
1972 der Bau des Kindergartens in der Friedrichstraße.

Einrichtung eines Wochenmarktes bei der Drogerie Günter.

1966:
Fertigstellung der Kläranlage am Krettenbach.

Gründung des Hallenbad-Fördervereins.

1967:
Erschließung von Industriegelände zur Ansiedlung weiterer und Ausdehnung
bestehender Industriebetriebe.

Wandel zum Industrieort.

Die Gemeinden Stetten und Strümpfelbach stellen den Antrag , sich an der Ziegenbockhaltung der Gemeinde Rommelshausen zu beteiligen. So kam die Gemeinschaftsziegenbockhaltung zustande.

Im Mai 1967 wurden alle Männer und Frauen aller Konfessionen aufgerufen, den offenen Nachmittag für die ältere Generation zu besuchen. Die Organisation wurde gemeinsam von der evangelischen Kirche, der katholischen Kirche und der Gemeinde übernommen.

Am 1. Advent wurde das Evangelische Gemeindezentrum eingeweiht. Mit dem Bau wurde 1966 begonnen.

1968:
Gründung der Modellfliegergruppe Rommelshausen.

Erweiterung des Friedhofes.

1969:
Erschließung des Baugebietes "Lange Gärten/Häderweg Teil 1". Bau eines 9-geschossigen Hochhauses und fünf 5-geschossige Gebäuden.
Insgesamt entstehen 98 Wohnungen. Bis 1973 werden 3 Bauabschnitte realisiert und Wohnmöglichkeiten für 2000 Menschen geschaffen.

Das neu erbaute Hochhaus
Das neu erbaute Hochhaus

1970:
Gründung der Bezirksgruppe Rommelshausen des Deutschen Alpenvereins e.V. Sektion Schwaben.

1971:
Nach einer über 30-jährigen Planungs- und Vorbereitungszeit wird die Adlerkreuzung um- und die Ortsdurchfahrt auf einer neuen Trasse durch die Karlstraße ausgebaut, um dem rapide ansteigenden Verkehr gerecht zu werden. Am 8. Februar befahren die ersten Fahrzeuge die neuausgebaute Ortsdurchfahrt. Die in diesem Zusammenhang notwendig gewordenen Abbruch- und Neubaumaßnahmen verändern das Ortsbild von Rommelshausen grundlegend.

1971:
Fertigstellung der Rumold-Realschule für die Gemeinden Rommelshausen, Stetten und Strümpfelbach als Teil eines Schul- und Bildungszentrums, das zukünftig auch eine Sporthalle und ein Hallenbad umfassen soll.

Im Frühjahr 1971 beginnen Wolf Dieter Forster und Michael Adolf Benzin mit der Ausgrabung des römischen Guthofes (villa rustica) im Gewann "Mäurach". Die Hofmauer umfast ein fast rechteckiges Areal von rd. 70 Ar. 1974 Restaurierung und Freigabe für die Besichtigung.

Gründung des Akkordeonorchesters Rommelshausen.

1972:
Aus dem bereits 1907 gegründeten Kleinkinderpflegeverein geht der Evangelische Kindergartenverein Rommelshausen hervor.

Gründung des Tennisclubs Rommelshausen.

Gründung des Jugendzentrums-Vereins.

1973:
Die Kreisreform tritt in Kraft. Die Kreise Waiblingen und Backnang bilden den Rems-Murr-Kreis.

Einweihung des Hallenbades, u.a. finanziert durch den Hallenbad-Förderverein.

Das fertige Gebäude
Das fertige Gebäude

Bau des Saint-Rambert-Stadions an der Kelterstraße.

Die Baustelle
Die Baustelle

Einweihung des zum Jugendzentrum umgebauten "Milchhäusle".

1974:

Einweihung des St. Rambert-Stadion's

Die Einweihung ...
Die Einweihung ...

durch die Bürgermeister von Rommelshausen (Günter Haußmann) und Saint Rambert <br />mit den SpVgg-Vorsitzenden Otto Schirmer (stehend)
durch die Bürgermeister von Rommelshausen (Günter Haußmann) und Saint Rambert
mit den SpVgg-Vorsitzenden Otto Schirmer (stehend)

Stadion heute
Stadion heute

Begründung der Städtepartnerschaft zwischen Rommelshausen und dem südlich von Lyon gelegenen St. Rambert d’Albon.

Einziges Rugby-Spiel im Saint Rambert-Stadium durch die Gäste aus dem namensgebenden Ort
Einziges Rugby-Spiel im Saint Rambert-Stadium durch die Gäste aus dem namensgebenden Ort

Einweihung der Friedenskirche als Gemeindezentrum der Evangelisch-Methodistischen Kirche.

Einweihung der neuen Aussegnungs- und Leichenhalle auf dem Friedhof.

1975:
Gemeindereform: Am 20.09.1975 wird der Zusammenschluss der Gemeinden
Stetten und Rommelshausen vollzogen.

Ein ganz neues Kapitel der Gemeindegeschichte wird aufgeschlagen.

Am 09.11.1975 findet die erste Gemeinderatswahl für die neue Gemeinde "Stetten-Rommelshausen" statt.

1976:
Der Gemeinderat beschließt, die Gemeinde "Stetten-Rommelshausen" in "Kernen im Remstal" mit Wirkung vom 01.01.1977 umzubenennen.

Gründung der Reitervereinigung Rommelshausen.

1976:
Entstehung einer selbständigen DLRG-Ortsgruppe Kernen i.R. Davor waren die Mitglieder beim DLRG Fellbach.

1978:
Der Gemeinderat spricht sich gegen eine Südumgehung für Rommelshausen aus.

Einrichtung des Waldspielplatzes "Blaues Loch" auf der früheren Deponie.

1979:
Erweiterung der Kläranlage "Krettenbach" und Bau eines vorgeschalteten Regenüberlaufbeckens.

Im Rahmen der Sanierung von alten Häusern im Ortskern wird die Fachwerkfassade des alten Pfarrhauses freigelegt.

Fertigstellung der Sporthalle (Rumold-Halle) bei der Haldenschule.

Erweiterung des Friedhofes Rommelshausen.


1980:
Einweihung der Rumold – Sporthalle.

Die Ansprache von Bürgermeister Haußmann .....
Die Ansprache von Bürgermeister Haußmann .....

... und das Publikum
... und das Publikum

1981:
Umlegung des Wohngebietes "Lange Gärten III"; Beginn der Erschließungs-arbeiten 1982.

Als Standort für den Bau eines gemeinsamen neuen Rathauses wird das Gelände im Zentrum von Rommelshausen ausgewählt.

Rommelshausen erhält Anschluss an die S-Bahnlinie Schorndorf – Stuttgart. Eine Fahrt in die Stadtmitte von Stuttgart dauert jetzt nur 18 Minuten.

1982:
Die Krankenpflegevereine von Stetten und Rommelshausen verschmelzen sich zum Verein für Krankenpflege und soziale Dienste Kernen i.R. Eine Sozialstation wird eingerichtet.

Die Heimatstube im alten Pfarrhaus wird aufgelöst, die heimatkundliche und geschichtliche Sammlung wird mit Funden und Sammlungen aus Stetten im Alten Rathaus Stetten zusammengelegt.

Gründung des Vereins Wanderfreunde Y-Burg, Kernen i.R.

Sportlerehrung von Bügermeister Haußmann <br />zusammen mit den Vorsitzenden vom TV Stetten (Otto Bosch) und der SpVgg Rommelshausen (Fritz Braun)
Sportlerehrung von Bügermeister Haußmann
zusammen mit den Vorsitzenden vom TV Stetten (Otto Bosch) und der SpVgg Rommelshausen (Fritz Braun)

1983:
Zusammenschluss der Freiwilligen Feuerwehren Rommelshausen und Stetten zur Feuerwehr Kernen i.R.

Gründung der Ortsgruppe Kernen i.R. im Bund für Umwelt- und Naturschutz Deutschland.

Gründung des Heimatvereins Kernen i.R., jetzt Verein für Heimat und Kultur e.V. Kernen i.R.

1984:
Beginn der Ortskernsanierung in Rommelshausen.

Versuchsweise Einführung der "Grünen Tonne".

Anlegen eines Gehölzgartens in den Auwiesen. Über 100 einheimische Bäume und Sträucher werden gepflanzt.

Luftbild von 1984
Luftbild von 1984

1985:
Die Salzstreuung auf den Straßen und Plätzen beim Winterdienst wird stark reduziert.

Die ersten Glas- und Papiercontainer zur Wertstoffsammlung werden aufgestellt.

10 Jahre Kernen im Remstal. Das Jubiläum wird mit einer großen Info-Schau der beiden Gewerbevereine begangen.

1986:
Reaktorunglück in Tschernobyl: Auch in Rommelshausen muss das gesamte strahlenverseuchte Frühjahrsgemüse untergepflügt werden.

Einführung von Zonen-Geschwindigkeitsbeschränkungen (30 km – Zonen) in Wohngebieten.

Erstmalige Vergabe eines Umweltpreises für praktische Aktivitäten im Umweltschutz.

Übernahme einer Patenschaft für eine im Jahre 1986 eingerichtete Blindenschule in Bondolfi/Zimbabwe.

Architektenwettbewerb für den Rathausneubau. Es werden 56 Arbeiten für das Rathaus mit Bürgersaal eingereicht. Preisgericht und Gemeinderat entscheiden sich bei der Vergabe des ersten Preises für das Büro Vogel und Vonnak, Stuttgart. Dieses Architekturbüro wird mit der Durchführung der endgültigen Planung und der Ausführung des Bauvorhabens beauftragt.

Es findet der erste Jungbürgertag für die Jahrgänge 1967/68 statt.

Festakt am Bahnhof Rommelshausen am 18. Juni 1986 anlässlich des 125-jährigen Bestehens der Eisenbahnlinie Stuttgart – Wasseralfingen.

1987:
Am 17. Mai 1987 votiert die Bürgerschaft Kernen gegen den im Zusammenhang mit dem neuen Rathaus geplanten Bürgersaal.

Schon 1980 hat der Gemeinderat beschlossen, im Gebäude Hindenburgstr. 24 in Stetten für die gesamte Gemeinde ein Museum einzurichten. Der Um- und Ausbau des schönen Fachwerkgebäudes war sehr schwierig. Am 4. September fand die offizielle Einweihung statt.

Die Ortsgruppe Rommelshausen des Schwäbischen Albvereins übergab der Gemeinde die bis zu diesem Zeitpunkt gesammelten Museumsstücke, die im alten Pfarrhaus untergebracht waren, als Grundstock für das neue Museum. Am 10. Januar 1989 wurde das neue Museum auf den Namen "Museum unter der Y-Burg" getauft.

Sportlerehrung von Bügermeister Haußmann
Sportlerehrung von Bügermeister Haußmann

Am 12. November 1987 erfolgt der erste Rammschlag und damit der Baubeginn für das neue Rathaus, dem bis dahin größten Bauprojekt der Gemeinde.

1988:
Im Rahmen der Ortskernsanierung wird die Hauptstraße neu gestaltet.

Am Rathausneubau beginnen am 1. Februar 1988 die Aushubarbeiten.

Erste Kernener Umweltwoche "Wasser ist Leben".

1989:
Am 3. März 1989 wird am Rathausneubau Richtfest gefeiert.

Im Rahmen der Ortskernsanierung wird der Platz vor der evangelischen
Mauritiuskirche neu gestaltet.

Der Künstler Hüseyin Altin gewinnt den Wettbewerb für den Brunnen auf dem künftigen Markplatz.

Im Mai 1989 findet die "Erste kommunale Woche" statt.

Gründung des italienischen Kulturvereins.

1990:
Das neue Rathaus ist fertiggestellt. Die offizielle Übergabe findet am 24. und 25. März 1990 statt.

Fertigstellung des neuen Ortszentrums.

Erste Maibaumaufstellung durch den Bund der Selbständigen am Marktplatz.

Begründung der Städtepartnerschaft mit der Stadt Masvingo in Zimbabwe am 20. Juli 1990.

Kernen i.R. wird Landessieger beim Wettbewerb "Ortseingänge und Orts-ränder im Städtebau".

Aufnahme von Verbindungen zur ostdeutschen Gemeinde Nieder-Seifersdorf bei Görlitz.

1991:
Im Hallenbad kann der 500.000 Badegast begrüßt werden.

Begründung der Städtepartnerschaft mit der ungarischen Stadt Dombóvár am 6. April 1991.

1992:
Am 30. August 1992 fällt die Alte Kelter Rommelshausen einer Brandstiftung zum Opfer. Sie wird später von der Gemeinde und verschiedenen Vereinen wieder aufgebaut.

Die afrikanische Partnerstadt Masvingo leidet unter der schlimmsten Dürre seit 1911. In Kernen i.R. wird eine große, überwältigende Spendenaktion ins Leben gerufen.

1993:
Im Gemeinderat fällt die Entscheidung für den Bau und Betrieb eines Seniorenzentrums in privater Regie gegenüber der Rumold-Realschule.

Die neuformierte Nachbarschaftshilfe nimmt ihren Dienst auf

Die Rumold-Realschule erhält ein Blockheizkraftwerk. Mit Fernwärme werden dabei auch die Rumold-Sporthalle, das Hallenbad und später das Senioren-zentrum versorgt

Der Kindergarten "In den Kirchgärten" öffnet seine Pforten.

Die Remstal - Route wird von den Städten und Gemeinden des Vorderen Remstal gegründet.

Nach der Eröffnung der neuen B 10 verringert sich der Fahrzeugverkehr in der Ortsdurchfahrt um rund ein Drittel.

Auflösung des Jugendzentrumsvereins mangels Mitglieder. Das "Milchhäusle" wird zunächst geschlossen.

1994:
Am 1. Februar 1994 beginnt das Modellprojekt "Mobile Jugendarbeit in Kernen i.R."

Die Gruol – Orgel in der Evang. Mauritius – Kirche ist restauriert.

Gründung des Arbeitskreises für ausländische Mitbürger.

Erstmals findet ein "Tag der Begegnung" statt, bei dem die Kernener
Mitbürger verschiedener Nationalität fröhlich miteinander feiern.

1995:
Stettener Bank eG und die Rommelshauser Bank eG schließen sich unter dem Namen "Kerner Volksbank" zusammen.

1995:
Das "Milchhäusle" in Rommelshausen wird von den Jugendlichen renoviert und steht wieder als Jugendtreff zur Verfügung.

Die Alte Kelter ist dank der tatkräftigen Mitarbeit von Vereinen so gut wie neu. Eingeweiht wird die neue Alte Kelter mit dem Kelterfest des Akkordeon-orchesters Rommelshausen. Im Jahr darauf wird ein Küchenanbau erstellt.

Das Geschäftszentrum "Unter den Arkaden" wird eröffnet.

An der Karlstraße entsteht ein großer Lebensmittel – Supermarkt.

Im Neubaugebiet "Kolbenhalde IV" werden die ersten Wohnhäuser gebaut.

Das neue Seniorenzentrum ist fertiggestellt. Anfang Oktober 1995 ziehen die ersten Senioren und Seniorinnen ein. 119 Pflegeplätze und 48 betreute Altenwohnungen stehen zur Verfügung.

Richtfest
Richtfest

Bewohner und Gäste nach der Einweihung im Gemeinschaftssaal
Bewohner und Gäste nach der Einweihung im Gemeinschaftssaal

Gründung des Vereins "Shotokan – Karate Dojo Kernen i.R."

1996:
Eröffnung der Begegnungsstätte im Erdgeschoß des Seniorenzentrums Haus Edelberg. Künftig ist immer Mittwochnachmittag gemütliches Beisammensein für Seniorinnen und Senioren.

Jubiläumsausstellung 20 Jahre Rumold-Realschule-Galerie: Mit einer großen Werkschau, an der sich 12 Künstlerinnen und Künstler beteiligen, verabschiedet sich die Rektorin, Frau Ingeborg Wehmeyer, offiziell von ihrem Amt als Organisatorin von Kunstausstellungen. In den vergangenen Jahren wurden 20 Ausstellungen präsentiert.

Nach 15 Jahren ehrt der Sportkreis Rems-Murr wieder sportfreundliche Gemeinden. Unter den Preisträgern ist auch die Gemeinde Kernen, die mit einem 2. Platz ausgezeichnet wird.

Die Urkunde
Die Urkunde

Die Römer Feuerwehr bekommt einen neuen Einsatzleitwagen, er kostet rund 75.000 DM.

Der Gemeinderat beschließt, an der "Adlerkreuzung" einen Kreisverkehr einzurichten. Im September beginnen die Umbauarbeiten.

Auf dem Hartplatz beim Saint-Rambert-Stadion rollen die Bagger an. Der Gemeinderat hat den Bau eines sandverfüllten Kunstrasenplatzes beschlossen, der rund 780.000 DM kostet.

850-Jahr-Feier des Ortsteils Rommelshausen. Die unvergesslichen Festtage beginnen mit einer Ausstellung im Rathaus auf 3 Etagen und werden fortgesetzt mit einem Fest- und Heimatabend in der Rumold-Sporthalle, einem Partnerschaftsabend in der SpVgg-Sporthalle mit Gästen aus allen

Partnerstädten und schließlich mit einem einmaligen Festzug, den 50 Gruppen gestalten. Ungefähr 20.000 Zuschauer säumen die Straßen. Den krönenden Abschluss bildet eine sehenswerte Lasershow.

Die große Baufirma Heinrich Becht muss Konkurs anmelden, viele Arbeits-plätze gehen verloren. Dies ist ein herber Verlust für die Gemeinde.

1997:
Am 2. Januar fällt der Startschuss für die innerörtliche Linie 214 in Rommelshausen. Die Probephase ist auf 17 Monate anberaumt. Der Bus fährt im 30-Minuten-Takt die 14 Haltestellen auf der 5 Kilometer langen Runde.
Leider rollt der Citybus nach der Probephase schon wieder auf die Ausspur. Der Abmangel ist zu hoch.

Paul Käßer ist tot. Der Alt-Bürgermeister und Ehrenbürger von Rommels-hausen stirbt im Alter von 93 Jahren.

Zum 1. Mal wird von der Partnerschaftsgesellschaft Kernen - Masvingo die "sim bike" durchgeführt. Mehr als 500 Radfahrer strampeln zugunsten von Masvingo insgesamt 13.962 Kilometer. Jeder Kilometer bringt bares Geld und Hilfe für die Kinder der Blindenschule Bondolfi und die Bewohner des Altenheims. Die Veranstaltung soll alle 2 Jahre stattfinden.

In der Karlstraße lässt sich ein Augenarzt nieder. Die große Praxis ist mit modernsten Geräten ausgestattet.

Auf der Adlerkreuzung dreht sich jetzt alles um die blaue Spirale.

Die Aktion "Freundliches Kernen" wird gegründet. 20 Betriebe schließen sich zu einer Aktions- und Werbegemeinschaft zusammen.

"Kernen auf dem Weg zur ökologischen Gemeinde" lautet das Motto der Kernener Umwelttage.

In der Pfarrstraße wird die 140 qm große Praxis einer Hals-Nasen-Ohren-Ärztin eröffnet.

1998:
Der Gemeinderat entscheidet sich für einen halbrunden Kindergarten in Holzbauweise unterhalb der Haldenschule in Rommelshausen. Gesamtkosten 1,7 Millionen DM.

Hoher Staatbesuch: Im Rahmen seines Staatsbesuchs in Deutschland besucht Zimbabwes Präsident Robert Mugabe kurz auch Kernen. Unter den Gästen befindet sich der Bürgermeister von Masvingo, Herr Francis T.Aphiri.

1998:
An die Rommelshäuser Feuerwehr wird das LF-16 TS, ihr neues "Flaggschiff", übergeben.

Die älteste Mitbürgerin der Gemeinde, Frau Rosa Weinfurter, die im Böhmerwald zur Welt kam, feiert im Seniorenzentrum Haus Edelberg ihren 100. Geburtstag.

"90 Jahre Sport in Rom" so lautet das Motto der Jubiläumstage der SpVgg Rommelshausen. 4 Tage lang wird beim St. Rambert-Stadion gefeiert.

Das Hallenbad wird 25 Jahre alt.

1999:
Das neue Wohngebiet "Halde" nördlich der Seestraße nimmt langsam Gestalt an.

Die Diakonie Stetten feiert im Mai ihr 150-jähriges Bestehen. Den Festvortrag hält Bundesarbeitsminister Walter Riester.

In der Alten Kelter in Rommelshausen findet das 1. Jugendforum mit rund 60 Jugendlichen statt.

Die Sonnenfinsternis ist ein einmaliges Erlebnis. Ein "Gänsehautgefühl" lässt die rund 1000 im "Sonnencamp" im Saint-Rambert-Stadion erschauern.
Der Orkan "Lothar" beschert der Gemeinde am Ende dieses Jahres erhebliche Schäden. Er entwurzelt Bäume und deckt Dächer ab. Die Feuerwehren sind im Dauereinsatz. Die Sachschäden sind groß, doch Menschen werden zum Glück nicht verletzt.

2000:
Mit knapper Mehrheit stimmt der Gemeinderat unter großen Bedenken den Bedingungen der Umlegung des Baugeländes "Reute" zu, das nach dem Flächennutzungsplan als Bauland ausgewiesen ist, andererseits aber als ökologisch äußerst wertvoll einzustufen ist.

Der 1. Bauabschnitt für den neuen Spielplatz in der "Kolbenhalde" wird beendet und das erste Spielgerät aufgestellt. Baukosten 86.000 DM.

Nördlich des Bauhofes Rommelshausen beginnen die Arbeiten für den neuen Recyclinghof. Die Gesamtfläche beträgt 2.608 Quadratmeter, davon stehen 1.008 Quadratmeter der Abfallwirtschaftsgesellschaft Waiblingen und 1.600 Quadratmeter der Gemeinde zur Verfügung.

Im August findet eine einwöchige internationale Jugendbegegnung statt. 73 junge Menschen aus den 4 Partnerstädten der Gemeinde Kernen treffen sich mit ihren Betreuern in Rommelshausen. Die verschiedenen Gruppen aus den
Partnergemeinden fertigen als Projekt im Gemeindezentrum Rommelshausen einen Ländergarten an.

2000:
Bei strahlend schönem Wetter begeht die Gemeinde Kernen ihr 25-jähriges Jubiläum. Rund 10.000 Besucher von Nah und Fern feiern gemeinsam. Entlang der 1,5 Kilometer langen Feststrecke – die symbolisch die Verbindungslinie zwischen Rommelshausen und Stetten darstellt – setzen Jung und Alt mit rund 1.400 gelben und blauen Pflöcken ein Zeichen der Verbindung und schlagen damit eine Brücke von Rommelshausen nach Stetten.

Die "Lammkreuzung" wird zu einem Kreisel umgebaut. Die Fertigstellung ist für Sommer 2001 vorgesehen.

Der DRK – Ortsverein Kernen wird gegründet.

2001:
Zug um Zug entsteht hinter der Rumold-Realschule eine neue Parkanlage, die dann anlässlich des 10-jährigen Bestehens der Partnerschaft mit der Stadt Masvingo/Zimbabwe in "Masvingo-Park" benannt wird.

Der Gemeinderat befürwortet in einem Grundsatzbeschluss den Beitritt zur "Lokalen Agenda 21" und bekennt sich zu deren Ziele.

Auf dem neuen Dach der Haldenschule werden Sonnenkollektoren auf einer Fläche von 150 Quadratmetern montiert. Die neue Photovoltaikanlage wird künftig einen Teil des Stroms für die Grundschule liefern.

2002:
Zum 1. Januar 2002 hält der "Euro", die neue Währung, Einzug. 12 Länder der EU tauschen ihre nationalen Währungen gegen den Euro ein. Schon um Mitternacht stehen die ersten Kunden am Bankautomaten, um sich mit der neuen Währung einzudecken. Die Banken haben auch an Neujahr geöffnet und erleben einen gewaltigen Ansturm. Zwar nehmen die Geschäfte noch bis Ende Februar beide Währungen an, aber Wechselgeld gibt es nur noch in Euro.

Die Volkshochschule Unteres Remstal hat jetzt auch in Kernen eine Außenstelle. Der "Himbeerbau" in Stetten wird eingeweiht. Damit erhöht sich nicht nur das Kursangebot, sondern es besteht erstmals die Möglichkeit, sich vor Ort zu den Seminaren anzumelden.

Das Bildhauersymposium der Musik- und Kunstschule Unteres Remstal findet in diesem Jahr (März/April) im Masvingo-Park hinter der Rumold-Realschule statt. Er wird zu einem Ort der Begegnung, 10 Künstler aus der Umgebung schaffen in 2 Wochen außergewöhnliche, zum Teil abstrakte Plastiken aus Holz und Stein. Mit dabei ist der afrikanische Künstler Richard Mupumha aus Zimbabwe, dessen Shona-Plastik den Park bereichert. Inzwischen ist die Plastik in der Rumold-Realschule untergebracht.

Ladislaus Horvath macht sich Anfang Juni zu Fuß auf den Weg nach Ungarn. Start ist vor dem Rathaus in Rommelshausen, Ziel wird im Juli die Partnerstadt Dombóvár sein. Seine Wanderung führt ihn über eine etwa 900 Kilometer lange Distanz über Ulm, München, Salzburg und Graz.

Wärmegewitter mit starken Regengüssen und schweren Hagelschlägen richten im Juni verheerende Schäden an. Innerhalb weniger Minuten überzieht eine dicke Hageldecke das Remstal. Besonders betroffen sind Gärtnereien und die Weinberge.

Das Jahrhundert-Hochwasser an der Elbe erschüttert ganz Deutschland. Aus allen Teilen der Bundesrepublik eilen Helfer, um vor Ort die Flutopfer zu unterstützen und gemeinsam gegen die Wassermassen anzukämpfen. Viele Feuerwehren sind im Einsatz, darunter auch unsere Wehr, außerdem auch unser Rotkreuz-Team und ein Profikoch der Diakonie Stetten. Sie leisten unermüdlich Hilfe.

2002:
50 Jahre Baden – Württemberg 1952 – 2002. Neben anderen Gemeinden erhält auch die Gemeinde Kernen für ihr Engagement im Jubiläumsjahr eine Ehren-fahne von Staatsminister Dr. Christoph Palmer überreicht.

Der neue Landrat des Rems-Murr-Kreises, Herr Johannes Fuchs, besucht die Gemeinde.

2003:
Insgesamt leben jetzt - Anfang des Jahres 2003 - 15.015 Bürgerinnen und Bürger in Kernen. Im Teilort Rommelshausen sind 8.798 Einwohner gemeldet, in Stetten 6.217.

Die in Kernen-Masvingo-Gesellschaft umbenannte Partnerschaftsgesellschaft Kernen-Masvingo bringt 300 gebrauchte Fahrräder auf den Weg in die Partnerstadt Masvingo.

Anlässlich des Europäischen Jahres der Menschen mit Behinderung kommt hoher Besuch nach Kernen. Bundespräsident Johannes Rau eröffnet das Freundesfest des Heimbeirats in Stetten.

Die Haldenschule muss dringend erweitert werden. Der Gemeinderat vergibt die Baumaßnahme an einen Generalunternehmen. Ende August können die 2 neuen Klassenräume und der Lehrmittelraum bezogen werden. Die Gesamtkosten belaufen sich auf 240.000 Euro.

Der Jahrhundert-Sommer begann eigentlich bereits Ende Mai mit Tagestemperaturen von 30 Grad und milden Nächten. Des einen Freud ist des anderen Leid. Die Landwirte sorgen sich um ihre Ernte. Das Getreide musste früh geschnitten werden, Hitze und Trockenheit lassen die Körner vorzeitig reifen. Auch Bäume leiden unter der ungewohnten Witterung. Die Obsternte fällt geringer aus und im Wald wird vor Brandgefahr gewarnt.

23 Kernener Vereine schließen sich zusammen und organisieren einen Aktionstag. Sie präsentieren sich unter der Schirmherrschaft der Gemeindeverwaltung auf einer "Flaniermeile" beim Saint-Rambert-Stadion auf vielfältige Art und Weise. Der bislang größte vereinsübergreifende Zusammenarbeit wird ein großer Erfolg.

Die Weinlese beginnt schon im September. Ein Jahrhundertwein wird in den Fässern reifen, wie Fachleute sagen.

Der Verein für Krankenpflege und Soziale Dienste e.V. lädt zum ersten Patientenfest in das Evangelische Gemeindehaus Rommelshausen ein.

Der Gemeinderat beschließt einstimmig einen Erweiterungsbau an die Rumold-Realschule. Im geplanten Anbau werden Fachräume für Physik, Chemie, Technik und eine Schulküche entstehen. Die Investitionssumme beläuft sich auf zirka 2 Millionen Euro.

2004:
Die Sternsinger mit den "ehrwürdigen Majestäten Caspar, Melchior und Balthasar" ziehen in diesem Jahr nicht nur in Kernen unter dem Motto "gufatanya kubaka – Kinder bauen Brücken" von Haus zu Haus. Sie sind auch im Staatsministerium in der Villa Reitzenstein bei Ministerpräsident Erwin Teufel zu Gast. Insgesamt können die Sternsinger in diesem Jahr 20.980 Euro für gute Zwecke sammeln.

Startschuss für die Erschließung des neuen Wohngebiets "Reute".

Ende April findet die offizielle Einweihung des äußeren Kreisels am Ortsausgang von Rommelshausen statt.

Noch ein weiterer Kreisel im Bereich Karlstraße, Beinsteiner Straße und Schafstraße wird entstehen. Kostenpunkt 280.000 Euro. Die Bauarbeiten werden Ende dieses Jahres beendet sein.

50 Jahre Haldenschule: Über 5.000 Schülerinnen und Schüler haben bis heute die Haldenschule besucht. Viele "Ehemalige" treffen sich zur Jubiläumsfeier. Die zu diesem Anlass erstellte Chronik zeigt deutlich die Unterschiede zwischen damals und heute. So besuchten zu Spitzenzeiten mehr als 60 Schüler eine Klasse.

Da der Rems-Murr-Kreis die Müllentsorgung künftig europaweit ausschreibt und sich der Zweckverband Müllabfuhr Unteres Remstal daran nicht beteiligen kann, hat dieser zum Januar 2006 keine Aufgabe mehr. Mitte Juni hat die Verbandsversammlung beschlossen, den Zweckverband zum 31. Dezember 2005 aufzulösen. Im Kernener Gemeinderat stößt die Auflösung auf große Ablehnung und Unverständnis.

Die "Remstal-Route-Classic" macht Mitte September bei ihren Wertungsprüfungen mit 130 Oldies vor dem Rathaus in Rommelshausen Station. Mindestens 30 Jahre alt müssen die Fahrzeuge sein. Als Prüfung gilt es, auf einem ausgelegten Stück Teppich Schlangenlinien nachzufahren.

2004:
Die Gemeinde macht Ernst mit dem Klimaschutz. 16 Holz-Passivhäuser möchte die Firma Kurz Holzbau aus Urbach im Neubaugebiet "Reute" realisieren. Passivhäuser benötigen rund 70 Prozent weniger Energie als die heute üblichen Niedrigenergiehäuser.

Anfang Dezember werden beim S-Bahnhof Rommelshausen 2 neue behindertengerechte Aufzüge in Betrieb genommen. Von den täglich rund 2.100 Bahnbenützern wird dies dankbar begrüßt.

2005:
Mitte Februar stattet Lucia Muvingi, Botschafterin der Republik Zimbabwe, zum ersten Mal der Gemeinde Kernen einen Besuch ab.

Mitte Juni beginnen die Erschließungsarbeiten für das Wohngebiet "Halde Süd" an der Seestraße. Es werden 17 Bauplätze für Einfamilien- und Doppelhäuser entstehen.

Die Stadtwerke Fellbach übernehmen im Rahmen der interkommunalen Zusammenarbeit die Wärmeversorgung in der Rumold-Realschule, der Rumold-Sporthalle und dem Seniorenzentrum.

Mitte September findet im Rahmen der Heimattage Baden-Württemberg die feierliche Verleihung der Heimatmedaille in Schorndorf statt. Die Ehrung des 71-jährigen Günther Spieß, der sich auf vielfältige Weise in der Brauchtumspflege einbringt, übernimmt Frau Dr. Annette Schavan, Ministerin für Kultus, Jugend und Sport.

Am 25. September feiert die Gemeinde ihr 30-jähriges Jubiläum mit einem Bürgerempfang in der Sporthalle Rommelshausen. Erstmals wird an 4 Kernener Bürger eine Ehrenmedaille verliehen, nämlich an Heinrich Becht, Otto Bosch, Siegfried Merz und Gerhard Ziegele. Sie haben für ihr soziales Verhalten, durch ihre Ideen und ihren Mut zum Handeln die Gemeinde Kernen wesentlich mitgestaltet und mitgeprägt.

Im Anschluss an das Schulfest wird Ende Oktober im Rahmen eines kleinen Festaktes mit buntem Programm der Erweiterungsbau der Rumold-Realschule offiziell seiner Bestimmung übergeben. Zuvor helfen Eltern, Lehrer und Schüler Kosten sparen. An 3 arbeitsreichen Wochenenden werden 320 Quadratmeter Industrieparkett im Physiksaal sowie in den Aufenthalts- und Werkräumen verlegt.

Der Gemeinderat fasst den Grundsatzbeschluss für eine Bürgerstiftung und stellt 100.000 Euro als Anschubfinanzierung im Haushaltsplan 2006 bereit.

Der Wohnbau in Kernen boomt auch im Jahr 2005. Damit baut die Gemeinde ihre Stellung als attraktive Wohngemeinde weiter aus. Zahlreiche Wohnungen entstehen innerorts in Reihen- und Mehrfamilienhäuser, weitere sind geplant oder werden bezugsfertig. Zusätzlich entstehen in den Neubaugebieten Reute, Halde-Süd und Weinstraße neue Wohneinheiten.

2005:
Auch als Gewerbestandort kann sich die Gemeinde sehen lassen: 4 neue Firmen wollen sich in der Gemeinde ansiedeln und 2 Unternehmen wollen ihre Produktion am Ort ausbauen.

2006:
Der 130 km lange Radweg der Remstal- Route wird eröffnet. Eine Nebenstrecke führt auch über Kernen nach Fellbach.

Einweihung des neuen Spielplatzes im Wohngebiet "Reute".

Berufstätige Eltern können ihre Schulkinder in einem neuen Hort betreuen lassen.

Es findet das erste Kernener Wirtschaftsforum statt, an dem sich rd. 90 Vertreter der örtlichen Betriebe beteiligen.

Am 16. Juli findet der offizielle Stiftungsakt für die Gründung der Bürgerstiftung Kernen im Rahmen eine Matinee - Veranstaltung statt.

Im September wird der neuerbaute BMX-Park der Sportvereinigung Rommelshausen beim Hallenbad eingeweiht. Die BMX-Strecke ist zum großen Teil in Eigenleistung hergestellt worden.
Bei der Sportvereinigung Rommelshausen wird eine BikeSport - Abteilung gegründet.

Der BMX - Park erweist sich als kreisweite Attraktion und als Magnet in der BMX - Szene.

Auf dem Erweiterungsbau der Rumold - Realschule wird eine Photovoltaikanlage angebracht. Jetzt gibt es auch Sonnenstrom in Kernen. Bürger können Anteile an der Anlage erwerben.

Im Dezember feiert der Wasserverband Endersbach - Rommelshausen sein 100-jähriges Bestehen. Es ist eine segensreiche Einrichtung, da in all den Jahren immer gutes Wasser nach Rommelshausen geflossen ist.


2007

Anfang Januar 2007 leben in Kernen 15.352 Bürgerinnen und Bürger - 9.142 in Romme1shausen und 6.210 in Stetten-.

Hohe Auszeichnung für Thomas Nuss, den Trainer bei der Abteilung Leichtathletik der Sportvereinigung Rommelshausen. Im Rahmen eines Festaktes ehrt die Württembergische Sportjugend Mitte Februar die Vorbilder des Jahres 2006. Thomas Nuss erhält den "Victor", eine wertvolle Keramikfigur als Auszeichnung in der Kategorie "Trainer/Übungsleiter". Der Wettbewerb unter der Schirmherrschaft von Bundesbildungsministerin Annette Schavan ist Teil der Kampagne "Vorbild sein", die den Kinder- und Jugendsport in Baden- Württemberg fördert.

Rund 400 Vereine und Sportorganisationen aus ganz Baden- Württemberg haben sich um den mit insgesamt 90.000 Euro dotierten Totto-Lotto Sportjugend-Förderpreis beworben. Der Wettbewerb wird seit 1998 vom Stuttgarter Lotterieunternehmen im zweijährigen Turnus in Zusammenarbeit mit dem Ministerium für Kultur, Jugend und Sport sowie der BadenWürttembergischen Sportjugend durchgeführt. Ende Februar stehen die Sieger fest: Insgesamt 156 Teilnehmer werden für ihre besonderen Leistungen in der Jugendarbeit geehrt. Gefragt waren pfiffige ehrenamtliche Aktionen aus dem Jahre 2006, die über den gewöhnlichen Vereinsbetrieb hinausgingen. Den 1. Preis für die Landkreise Rems-Murr und Ludwigsburg erhält die BikeSportsAbteilung der Sportvereinigung Rommelshausen.

Das neue Büro für büfgerschaftliches Engagement in den Kirchgärten in Rommelshausen wird von der Gemeinde Mitte März offiziell an die Projektgruppe Bürgernetz Kernen und die BürgerStiftung Kernen übergeben. Künftig werden hier Ideen aufgenommen, ehrenamtliche Angebote und Nachfragen vermittelt und Kontakte zu bestehenden Initiativen, Arbeitsgruppen sowie Vereinen gesammelt und miteinander vernetzt.

Das 25-jährige Bestehen der Musikschule Unteres Remstal wird Mitte März im BÜfgerzentrum Waiblingen gefeiert.

Der Gemeinderat stimmt der vom Büro Eissele aus Fellbach vorgestellten Planung zur Umgestaltung des Friedhofs Rommelshausen einstimmig zu.

Die EXPO Kernen 2007 in 2 Ortsteilen und 5 Gewerbegebieten im April ist ein voller Erfolg. Sie ist ein modernes Forum zur Darstellung der Wirtschaftskraft.

Unter dem Motto "RemsTotal - Genuss am Fluss" präsentieren sich Anfang Mai 17 Gemeinden und Städte entlang der Rems. Kulinarische Leckerbissen aus Küche und Keller tragen zum "Genuss am Fluss" bei. Kernen lockt gleich mit mehreren Veranstaltungen die Besucher an.

In der Waiblinger Straße zwischen Robert-Bosch-Straße und Bushaltestelle beim Bahnhof werden größere Bauarbeiten am Kanal sowie der Wasser- und Gasleitung durchgeführt.
Außerdem beginnen die umfangreichen Arbeiten im Bereich der Karlstraße und Fellbacher Straße: Die Gasleitung in der Ortsdurchfahrt Rommelshausen vom östlichen Ortseingang (Kreisverkehr Beinsteiner Straße) bis zum westlichen Ortseingang (Fellbacher Straße) wird von der EnBW erneuert. Gleichzeitig werden von der Gemeinde in weiten Teilen der Karlstraße und auf kompletter Länge der Fellbacher Straße die Wasserleitung und die alte Kanalisation ausgewechselt. Erhebliche Umleitungen innerhalb des Ortes sind mit diesen Baurnaßnahmen verbunden.

Interkommunale Zusammenarbeit (IKZ) bietet Kultur im "Sechser-Pack". Kultur kennt keine kommunalen Grenzen. Fellbach, Kernen, Korb, Waiblingen, Weinstadt und Winnenden führen im Mai ein interkommunales Kulturbonusheft ein und setzen damit ihre enge Zusammenarbeit auch auf kultureller Ebene fort.

Ein Team des Südwestrundfunks (SWR) dreht in Kernen für die Sendereihe "Kaffee oder Tee". Der Sender präsentiert Tipps für den Urlaub zuhause.

Der Evangelische Kindergartenverein (früher Evangelischer Kinderpflegeverein zur Errichtung und Erhaltung der Kleinkindpflege ) feiert sein 100jähriges Bestehen.
Auch das alte Schulhaus im Ortsteil Stetten besteht seit 100 Jahren.

Wirtschaftsminister Ernst Pfister hat der Gemeinde schriftlich eine Landesfinanzhilfe in Höhe von 500.000 Euro für die städtebaulichen Erneuerungsmaßnahmen "Stettener Ortsmitte II" und die Aufnahmen Stettens in das Landessanierungsprogramm 2007 zugesagt.

Rund 900 kleine und große Gäste besuchen Anfang Juli die neun Veranstaltungen des ersten "Sommertheaters auf der Y-Burg". Anfangs als Probelauf für eine Sommertheaterakademie für Schüler gedacht, entwickelt sich das Open-Air-Theater schon in diesem Jahr zum absoluten Publikumsmagnet. Die Idee für Theatertage stammt von Birgit und Oliver Nolte vom Theater an der Linde in Weinstadt-Strümpfelbach.

Am 21. August wird der 19-jährige Gymnasiast und aktive Handballspieler beim Tumverein Stetten Yvan Schneider auf einer Wiese in der Nähe der "villa rustica" heimtückisch ermordert und die Leiche auf bestialische Weise zerstückelt. Die Bevölkerung ist aufs Tiefste erschüttert. Die Familie Schneider wohnt schon seit einigen Jahren in Rommelshausen.

"Ungarn zu Gast in Kernen" lautet der Titel einer mehrtägigen Veranstaltungsreihe, die die Partnerschaftsgesellschaft Kernen-Dombovar vom 19. bis 23. September durchführt und ungarisches Flair in unsere Gemeinde bringt. Bei dem bunten Veranstaltungsreigen wurde die Kultur, die Tradition, das Handwerk bei einem Handwerkermarkt und die Spezialitäten unseres schönen und gastfreundlichen Partnerlandes vorgestellt. Die Tage werden zu einem einmaligen Erlebnis, 200 Gäste aus Dombovar sind angereist und bei schönstem Wetter wurde gefeiert.

Bundespräsident Horst Köhler übernimmt für den am 28. Mai geborenen Daniel Alexandros die Ehrenpatenschaft. Es ist das siebte Kind der Familie Dagmar und Rajko Zivanovic.

Um das Ehrenamt zu würdigen und dessen Bedeutung zu unterstreichen findet Ende September in der Turnhalle des TV Stetten das 1. Ehrenamtsfest mit rund 350 geladenen Gästen statt. Außerdem verleiht die BürgerStiftung Kernen erstmals einen Ehrenamtspreis an den Schülertreff Rommelshausen, der vom Ortsjugendring ins Leben gerufen wurde.

Eine große Bürgerbefragung im Rahmen des Projekts "Zufrieden und aktiv älter werden" wird im Dezember in Gang gesetzt. 7.200 Bürgerinnen und Bürger ab 45 Jahren werden gebeten, einen 8-seitigen Fragebogen auszufüllen.

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